Ärztementoring
Hausärzte helfen Kollegen bei Berufswechsel in die Praxis

Kurt Roitner, Hausarzt in Braunau, war maßgeblich an der Entwicklung des Mentoring-Projektes beteiligt. | Foto: BRS/Archiv
  • Kurt Roitner, Hausarzt in Braunau, war maßgeblich an der Entwicklung des Mentoring-Projektes beteiligt.
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Nach erfolgreichen Pilotprojekten, unter anderem in Braunau, bauen Ärztekammer OÖ und ÖGK das Ärztementoring aus.

OÖ, BRAUNAU. Um offene Kassenstellen zu besetzen, gehen die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die Ärztekammer für Oberösterreich (ÄKOÖ) einen neuen Weg: Verstärkt sollen fertig ausgebildete Allgemeinmediziner aus anderen Arbeitsbereichen für Kassenverträge gewonnen werden. Viele von ihnen reizt eine eigene Arztpraxis. Aber nur wenige haben Einblick in den niedergelassenen Bereich und wagen den Umstieg. Ein neuartiges „Ärztementoring“ erleichtert nun den Sprung in die Praxis.

Beim Routinier lernen

Die Gründung einer Kassenpraxis ist meist Neuland. Das gilt auch für erfahrene Allgemeinmediziner, die bereits in Betrieben, Behörden oder Spitälern tätig sind: Sie haben großes medizinisches Know-how, doch die Hausarzt-Rolle ist den meisten fremd. Das neue Ärztementoring gibt die nötige Sicherheit für den beruflichen Wechsel. Das Prinzip: Erfahrene Hausärzte schulen als Mentoren die neuen Kollegen (Mentees) in die Praxis ein. Plakativer Titel des Mentoring-Projekts: „neuAMstart“

Zum Ablauf

Ab sofort können sich alle Kassenärzte für Allgemeinmedizin als Mentoren bei der Ärztekammer melden. Interessierte Mentees müssen über das ius practicandi – die Berufszulassung als Allgemeinmediziner – verfügen. In den letzten fünf Jahren dürfen sie nicht oder nicht regelmäßig in eine Kassenordination für Allgemeinmedizin gearbeitet haben.

Die Teilnahme am Mentoring-Programm erfolgt auf Antrag und ist für beide Seiten stets freiwillig. Die Ärztekammer vermittelt auf Wunsch Interessenten. Die kollegiale „Lehrtätigkeit“ der Mentoren wird finanziell gefördert: Die Bezahlung des Mentees (Prinzip: Arzt stellt Arzt an) wird gemäß Kollektivvertrag abgegolten. Weiters erhält der Mentor ein Zusatzhonorar während des gesamten Programms. Zudem sind alle erbrachten Leistungen des Mentees in vollem Umfang mit der ÖGK abrechenbar.

Erfolgreiche Pilotbetriebe

Die Idee „Hausärzte schulen neue Hausärzte“ funktioniert, wie bereits mehrere Pilotprojekte in OÖ zeigen. Ein Beispiel: In Braunau war Renate Schiller der Mentee von Allgemeinmediziner Kurt Roitner, der maßgeblich an der Entwicklung des Mentoring-Projektes beteiligt war. „Für die Allgemeinmedizin braucht man ein breites Wissensspektrum und viel Erfahrung. Für neu- oder quereinsteigende Ärzte ist das schon eine Herausforderung. Mit dem Mentoringprogramm ‚neuAMstart‘ gebe ich als erfahrener Hausarzt mein fachliches und unternehmerisches Wissen weiter“, erklärt Roitner, der auf diese Weise auch seine Nachfolge sichern möchte.

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