"Integration geht alle an"

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BRAUNAU (höll). 25 Prozent Migrationsanteil und nur eine Mitarbeiterin für Integrationsarbeit. Zehra Derman arbeitet seit zwei Jahren in der Volkshilfe Flüchtlings- und Migratenbetreuung. In dieser Zeit hat sich ihr Aufgabengebiet stark geändert: "Früher, als wir noch mehr Mitarbeiter waren, haben wir Behördengänge übernommen und Anträge für die Migranten ausgefüllt. Das kann ich heute nicht mehr tun", sagt Derman. Nachdem sie ab 2013 aus Kostengründen nur mehr 20 statt bisher 30 Stunden pro Woche angestellt ist, muss Derman ihre Prioritäten anders setzen: "Meine Aufgabe ist es nun als Experte bei Fragen der Behörden da zu sein. Aber die Behörden müssen sich künftig Gedanken machen, wie sie mit fremdsprachigen Kunden umgehen, denn Integration geht alle an – auch Behörden." Um anständige Integrationsarbeit in Braunau leisten zu können, "bräuchten wir mindestens vier Vollzeitkräfte", weiß Derman.

Die Braunauerin mit türkischen Wurzeln will sich nun mehr um die Integration der Migranten in der Gesellschaft kümmern. "Ich versuche Begegnungsräume zu schaffen - teilweise durch Kochkurse, aber auch in den Deutschkursen", erklärt Zehra Derman. Gerade die Kochkurse werden von Migranten und Österreichern sehr gerne angenommen: "Beim Essen kommen die Leute zusammen. Da ist es egal ob auf dem Tisch afghanische Gerichte und mit am Herd eine bosnische Frau steht." Zur Info: Am Freitag, dem 7. Dezember, um 18 Uhr findet im Poly Braunau ein ägyptischer Kochkurs statt. Alle Informationen dazu erhalten Sie unter 07722/66774-13.

Auch bei den Deutschkursen geht Derman einen neuen Weg: "Wir machen jetzt viele Exkursionen, zum Beispiel durch die Stadt, ins Ekiz, zum Roten Kreuz und ins Stadtamt. Wenn die Leute die Gegend und die dort arbeitenden Menschen kennen, gehen sie auch selbstständig hin", erklärt sie. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde funktioniere sehr gut, so Derman: "Man merkt auch, dass sich die Braunauer sehr bemühen. Trotzdem gibt es noch viel zu tun." Sie selbst arbeitet für beide Seiten: "Es gibt viele Vorurteile sowohl bei den Braunauern, als auch bei den Migranten. Würden die Leute nur mehr miteinander reden, würden sich viele Probleme von selbst lösen."

Seit längerem plant Derman ein Stadtfest der Nationen: "Hier leben Menschen aus über 100 Nationen. Es wäre doch ein besonderes Ereignis, wenn sich die Menschen bei einem gemeinsamen Fest mit ihren Spezialitäten und ihrer Kultur präsentieren könnten." Bereits im kommenden Jahr könnte ihr Konzept umgesetzt werden.

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