Ranshofnerin baut "Rettungsrobo"

- Christina Mergl entwickelt Rettungsroboter.
- hochgeladen von Petra Höllbacher
Dort, wo es für den Menschen zu gefährlich ist, soll Rettungsroboter MARK Leben retten. Gebaut werden sie von einer Ranshofnerin.
RANSHOFEN, WELS (höll). Sie ist hübsch, jung und so gar kein Nerd. Dennoch dreht sich bei ihr alles ums programieren, tüfteln und schrauben. Christina Mergl baut Rettungsroboter.
Derzeit studiert die Ranshofnerin an der FH Wels Automatisierungstechnik. Gemeinsam mit zehn weiteren Tüftlern ist sie an der FH damit beschäftigt, Roboter für den Berge- und Rettungsdienst zu bauen. "Sie sollen künftig dort zum Einsatz kommen, wo es für den Menschen zu gefährlich ist. Beispielsweise in eingestürzten Gebäuden oder bei Unfällen in Tunneln", erklärt die 34-Jährige. Ihr Glanzstück ist der 80.000 Euro teure MARK. Seit 2007 tüftelt die Entwicklergruppe der FH an diesem 1 x 1 Meter großen Roboter. "Seine Aufgabe ist es, die Lage am Unglücksort zu inspizieren. Er scannt den Raum und schickt einen Lageplan an die Einsatzkräfte. Er kann aber auch Türen öffnen oder – und das freut uns besonders – eine Stützmauer aufbauen", freut sich die ehemalige HTL-Schülerin.
Noch ist MARK nicht im Einsatz. Er ist nicht wasserdicht. Außerdem stehen die Tüftler rund um Christina Mergl noch vor einer anderen Problematik: "In Tunneln ist es schwer mit dem Robo zu kommunizieren. Wir arbeiten gerade an einem WLAN-System, das auch im Tunnel funktioniert." Im kommenden Jahr präsentiert die Entwicklergruppe MARK der Feuerwehr und dem Roten Kreuz. Vorerst kommt der Rettungsrobo ausschließlich bei Robo-Wettbewerben zum Einsatz.
Immer wieder heimst Mergl dabei Preise für ihre Arbeit ein. "Der RoboCup ist dabei ein sehr wichtiger Bewerb. Wir können uns mit anderen Entwicklern austauschen und an der Problemlösung arbeiten. Gleichzeitig können wir zeigen, was unser MARK alles drauf hat."
Mergels Aufgabe im Team ist die Mechanik: "Das Planen und Schrauben macht mir am meisten Spaß. Es ist immer wieder faszinierend zuzusehen, wie ein Roboter entsteht." Bis auf einen Staubsaugerroboter setzt die Ranshofnerin aber nicht auf Haushaltshilfe a la Terminator: "Die Roboter von heute sind einfach noch zu patschert. Es wird aber spannend, was sich in den nächsten Jahren auf diesem Sektor noch tut." 2014 wird sie ihr Studium abgeschlossen haben. Wo es sie dann hin verschlägt ist noch unklar: "Ich würde gerne weiterhin in der Entwicklung bleiben. Vielleicht wird ja eine Stelle an der FH frei", hofft die 34-Jährige.
Fotos: Mergl
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.