Aufguss aus Garten und Wiese
St. Veiterin verrät ihre liebsten Teerezepte
Mit Herta Tiefenthaler ist gut Tee trinken. Die St. Veiter Kräuterexpertin weiß, was ein guter Tee braucht und wo man die Zutaten für einen Heiltee völlig kostenlos findet.
ST. VEIT IM INNKREIS. Noch ist es sommerlich, doch bald kommt die neblig-dunkle Zeit. Was gibt es da entspannenderes, als es sich drinnen mit einer Tasse Tee gemütlich zu machen? Einige der besten Tees gibt es völlig kostenlos, es braucht nur ein bissl Zeit und Geduld.
Herta Tiefenthaler aus St. Veit ist nicht nur leidenschaftliche Teetrinkerin, sondern auch Expertin in der Zusammenstellung von Wiesen- und Gartenkräutern und -blüten. Beim Streifzug durch ihren Garten erklärt die ehemalige Naturschul-Leiterin, was es für einen guten Tee braucht: "Es ist wie bei einem Parfum. Man braucht eine Grundnote, also eine Basis. Dafür eignen sich alle Beerenblätter. Dazu einfach Erdbeer-, Himbeer- oder Brombeerblätter trocknen. Sie schmecken und haben viele gute Wirkstoffe."
Tee direkt von der Wiese
Dann gibt man dazu, was schmeckt: "Kornblume, Rosenblätter, Ringelblume oder Melisse. Besonders gut schmecken Zitronenverbene, Hagebutte, Kamille und Hollerblüten", weiß die 75-Jährige. Wer keinen Blumengarten hat, der findet auf der Wiese alles nötige: "Mit Spitzwegerich, den Blüten von Huflattich, Königskerze, rotem Wiesenklee und Gänseblümchen kann man einen wunderbaren Hustentee mischen. Ein bisschen Honig dazu und schluckweise genießen", verrät Tiefenthaler.
Zum Sammeln der Blüten und Blätter rät Tiefenthaler: "Am besten bei zunehmendem Mond, am späten Vormittag bei Sonnenschein sammeln gehen – und eher junge Kräuter nehmen." Getrocknet werden die Büschel dann hängend an einem trockenen und warmen Ort. "Auch im Backofen bei 40 Grad klappt das gut. Ich lege sie auch gerne auf den Kachelofen."
"Erlaubt ist, was schmeckt"
Bei Teerezepten sollte man nicht zu dogmatisch vorgehen: "Jede Mischung schmeckt anders. Und man kann so viele verschiedene Zutaten in Tees verarbeiten. Die Schale von Äpfeln kann ebenso trocknen wie Zitronenschale oder Lavendelblüten. Zimtrinde schmeckt sehr gut im Tee und beim Holler kann man sogar die Beeren trocknen und verwenden", erklärt die Kräuterexpertin. Eine Lieblingsmischung von Tiefenthaler ist ihr Gute-Laune-Tee: "Dazu Rosenblätter, Pfefferminze, Melisse und Zitronenverbene nach Geschmack mischen."
Überhaupt ist Minze eine von Tiefenthalers liebsten Zutaten im Tee: "Sie schmeckt einfach gut. Aber Achtung: Kinder unter zehn Jahren sollten keinen reinen Minztee trinken. Außer man verwendet Apfelminze. Diese enthält nämlich kein Menthol." Einen Tipp hat Tiefenthaler noch: "Wer bestimmte Blüten und Kräuter nicht daheim hat, wird in den meisten Apotheken fündig."
Tee-Workshops in der Naturschule
Ihr Wissen über Tees und Kräuter gibt die St. Veiterin auch in Kursen weiter. Informationen dazu erhalten Sie bei der Naturschule St. Veit.
Mehr über Herta Tiefenthaler und ihren Selbstversorger-Garten finden Sie hier:
Da, wo der Pfeffer wächst
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