Von Treibholz bis Plastikmüll
Wasserkraftwerke als Müllentsorger
Flusskraftwerke wie jenes in Ranshofen erfüllen neben der Energieversorgung auch noch eine ganz wichtige Aufgabe: Sie befreien unsere Flüsse von Müll. Doch ein wesentlicher Teil davon muss eigentlich gar nicht erst darin landen.
BRAUNAU. Wasserkraftwerke gehören im Bezirk schon seit Jahrzehnten zu den Energienahversorgern. Mit dem Wasser aus dem Inn, der Salzach und vielen kleineren Flüssen erzeugt man in der Region Energie für die Haushalte und Industriebetriebe. Doch neben der Energieerzeugung sind die Laufkraftwerke auch dafür verantwortlich, unsere Flüsse von unnötigem Müll zu befreien.
Belastung für Kraftwerk und Umwelt
Die Menge des sogenannten Treibguts hängt laut den Betreibern stark von lokalen Niederschlägen und der Wasserführung ab. Das Wasser der Flüsse spült bei Starkrege und Unwettern loses Holz und Zivilisationsmüll ins Gewässer. Filteranlagen wie die Rechenreinigung in Ranshofen reduzieren die Belastung im Sinne der Wasserqualität – und schützen somit auch die Turbinen.
Vor den Turbinen befindet ein Unterwasser-Rechengitter. Dies hält Treibgut von den Turbinen ab und befördert es mit einer Maschine an die Wasseroberfläche in einen Container. Entsorgungsspezialisten sind danach für die Trennung und Aufbereitung verantwortlich. Bei höheren Pegelständen und stärkeren Strömungen kommt zusätzlich ein Kran zum Einsatz, um das Treibgut rasch zu entfernen. "So verhindert man eine Verklausung – einen Wasserstau – im Fließgewässer. Bei erschwerenden Umständen ist das Kraftwerkspersonal rund um die Uhr im Einsatz", erklärt Florian Seidl, Pressesprecher von Verbund.
Rückgang ohne Entwarnung
Der Kraftwerksbetreiber berichtet, dass aufgrund der geringeren Wasserführung im letzten Jahr ein deutlicher Rückgang der Müllmenge zu beobachten war. Insgesamt wurden im Jahr 2022 4.300 Tonnen Schwemmholz und Müll aus dem Inn geholt. Im Jahr 2021 waren es hingegen ganze 8.500 Tonnen. Dies sei auf die wesentlich größere Niederschlagsmenge zurückzuführen.
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