"Gibt keinen Platz für Arroganz"
Wie steht es um Braunaus Nachtgastronomie?
"Braunau ist tot" oder "In Braunau gibt es leider nichts wo man hingehen kann": Das sind nur zwei Antworten von Facebook-Nutzern auf die Frage, wo man im Bezirk Braunau feiern gehen kann. Aber woran liegt das? Fehlt das Publikum oder doch eher das Angebot?
BEZIRK. Anton Pumberger von der Diskothek Herzog ist sich sicher: "In Braunau läuft das Geschäft sehr gut. Das liegt aber nicht an fehlender Konkurrenz. Wenn man sich umschaut ist schon viel Angebot da. Als Diskothekenbetreiber muss man das aber heute anders angehen als Früher. Damals konnte man eigentlich gar nichts falsch machen, heute braucht man eine gute Strategie um die Gäste für sich zu gewinnen. Für Arroganz ist in dem Gewerbe kein Platz mehr." Auch im Lavie in Handenberg läuft das Geschäft vergleichsweise gut. Inhaberin Michaela Köhl erklärt: "Das Nachtleben läuft eben generell nicht mehr so wir früher. In der Branche geben sich die Betreiber aber sehr viel Mühe."
Fortgehen wichtiger denn je
Dass einige Discos in den letzten Jahren schließe mussten, liegt für Pumberger zwar auch an Corona, vor allem aber die Digitalisierung mache es den jungen Leuten schwer, noch raus zu gehen. "Dass es irgendwann schwer werden würde hat sich angebahnt. Die Leute lernen andere im Internet kennen und sind nicht mehr darauf angewiesen in Discos zu gehen. Dabei ist es etwas ganz anderes, jemanden im echten Leben kennenzulernen." Das sieht auch Michaela Köhl so:
"Die jungen Leute haben zum einen weniger Geld als damals. Zum anderen hat seit Corona jeder einen Partyraum zu Hause. Das ist natürlich auch viel billiger. Dabei wäre es so wichtig für die jungen Leute rauszugehen und soziale Kontakte zu knüpfen."
Um auf sich aufmerksam zu machen, setzt Köhl auf unterschiedliche Aktionen um ihre Kunden anzusprechen. Pumberger arbeitet gerne mit den regionalen Vereinen. Das ist für den Discobetreiber eine eindeutige Win-Win-Situation. "Es ist ganz einfach, wir brauchen die Gäste und die Vereine brauchen die Unterstützung. So ist allen geholfen."
Bars kämpfen um Gäste
Braunaus Bars können sich nicht über so viel Andrang freuen. Florian Thomandl betreibt das Goldstück am Stadtplatz und erklärt: "Die Nachtgastronomie läuft heute nicht mehr so gut wie früher. Unter der Woche sperren wir teilweise schon um 10 Uhr zu, weil die Gäste fehlen. Das geht auch meinen Kollegen so." Jetzt will Thomandl sein Lokal umbauen. Nach Corona ist im hinteren Teil des Goldstücks das "Rockstück" eingezogen. Das wird jetzt wieder ausziehen und ab Herbst gibt es "anstelle des Rockstücks wieder die klassische Bar wie vor Corona".
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.