LESERBRIEF
Wildabschuss und Wildschäden
Leserbrief zum Artikel "Uneinigkeit über Rotwildbestand" vom 31. März/1. April 2022
"Mit Interesse habe ich den Bericht in der BezirksRundSchau über die Konfrontation Bundesforste kontra Verein zur Erhaltung des Rotwild und Raufußhuhnbestandes gelesen. Der Kobernaußer Wald ist im Besitz des Bundes, also Eigentum der österreichischen Bevölkerung. Ich persönlich vertraue hier den Vertretern der Bundesforste, die den Wald nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten und im Sinne der Natur verwalten. Meines Erachtens nach ist die Professionalität unserer Förster Garant für ein sachkundiges Wirtschaften und für den Erhalt eines verträglichen Wildstandes.
Anders sieht es im bäuerlichen Wald aus, der diese Professionalität vermissen lässt. Ich bin selbst Waldbesitzer und leide wie viele Kollegen unter der Überhege unseres Wildes. In meinem Wald habe ich des Öfteren schon Wildschäden durch Verbiss geltend gemacht und Schadenersatz gefordert. Die an meinen Wald angrenzende Wildfütterung habe ich beim zuständigen Jäger beanstandet, da meiner Meinung nach für Fütterungen in unserem Gebiet keine Notwendigkeit besteht und laut Oö. Jagdgesetz eine herrschende Notzeit Voraussetzung der Fütterung sind. Bei meinem Waldgrundstück wird seit zwei Jahren diese Fütterung nicht mehr betrieben und es gibt hier nur mehr einen vernachlässigbaren Verbissschaden.
Eine frei werdende Waldfläche (durch Sturmschaden oder Borkenkäferbefall) kann durch den großen Rehwildbestand nur mehr durch Einzäunung vor großem Wildschaden geschützt werden, was wiederum die Äsungsfläche für das Wild reduziert beziehungsweise den Verbissdruck auf die verbleibende Fläche vergrößert. Unser gemeinsames Ziel sollte daher ein Wald sein, der durch eigene Kraft und ohne Einzäunung sich erholt. Einzäunungen und Aufforstungsflächen (Plantagenwälder) sollten der Vergangenheit angehören.
Wenn wir bei unserer Betrachtung die zunehmende Klimaveränderung berücksichtigen, sollten wir zu verstehen versuchen, dass sich unser Wald von der derzeitigen vorherrschenden Monokultur in eine der Wetterextreme trotzenden Mischwaldkultur verändern soll. Um das bewerkstelligen zu können, braucht der Wald die Zeit von zwei bis drei Menschengenerationen. Es sollte nicht mehr Überhege beim Wild vorherrschen, sondern für unsere Natur und unsere Nachkommen der Waldfortbestand gesichert werden. Der beste Weg dazu wurde eingangs skizziert von den Bundesforsten beschrieben.
Sinnvoll wäre ein Zusammenschluss von uns Privatwaldbesitzern in eine Waldgemeinschaft, damit wir gegenüber der Jägerschaft entsprechend wirkungsvoll auftreten können."
Leserbrief von Anton Feichtinger, Uttendorf
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