SPÖ-Landesrat tourt durch das Land
"Unser Gesundheitssystem ist krank"

Gabriele Knauseder und Michael Lindner fordern Sofortmaßnahmen. | Foto: Klaus Schöngruber
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Anlässlich der Gesundheitstour sprechen Landesrat Michael Lindner und Landtagsabgeordnete Gabriele Knauseder über die Missstände in der Gesundheitsversorgung.

BRAUNAU. Landesrat Michael Lindner (SPÖ) ist unterwegs durch ganz Oberösterreich. Im Rahmen der Initiative "Gesundheit kann nicht warten" möchte er mit Betroffenen reden, die die aktuellen Missstände im Gesundheitssystem tagtäglich miterleben. Am 11. Oktober machte er in Braunau Station und sprach im SPÖ-Bezirksbüro mit der Bevölkerung.

"Klassen-Gesellschaft verhindern"

"Unser Gesundheitssystem hat einen Versorgungsauftrag, aber es wird im Moment selbst krank und kann diesen Auftrag immer weniger erfüllen", fordert Lindner rasches Handeln von der schwarz-blauen Landesregierung. Diese hätte bereits vor Jahren Maßnahmen setzen müssen. Man müsse "kürzere Terminwartezeiten ermöglichen und vor allem die öffentliche Gesundheitsversorgung wieder garantieren", so Lindner. Er betont dabei eine immer stärker ausartende "2 bis 3-Klassen Gesellschaft".

Keine Herzkatheter-Untersuchung im Bezirk

Landtagsabgeordnete Gabriele Knauseder (SPÖ) sieht das Problem auch im Bezirk Braunau. Derzeit hätten wir 43 Kassen-Hausärzte auf 107.000 Einwohner und – noch gravierender – eine Gynäkologin mit Kassenvertrag auf rund 53.000 Frauen. "Das ist insofern bedenklich, da jeder Frau nahegelegt wird, einmal im Halbjahr eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch zu nehmen. Da braucht man kein Rechengenie sein, um zu sehen, dass sich das nicht ausgeht", so Knauseder. Schwangere müssten teilweise monatelang auf einen Termin warten, Zeit, die sie nicht haben. Problematisch sei auch die Versorgung mit Herzkathetern. Es gebe keine Untersuchungsmöglichkeiten im Bezirk Braunau oder generell im ländlichen Bereich. Das sei auch ein Fazit der Bürgergespräche in Braunau gewesen. 
Knauseder ist auch das 2-Klassen-Problem ein Dorn im Auge: "Ich bekomme des Öfteren Geschichten zu hören, dass bei der Terminvergabe direkt gefragt wird, ob man eh zuversichert sei. Das ist meines Erachtens eine Unmöglichkeit."

Apotheken sollen impfen dürfen

Abschließend weist Lindner darauf hin, dass die Gesundheitsversorgung sich nach den Menschen zu richten habe – und nicht umgekehrt. Als Sofortmaßnahmen schlägt er vor, Apotheken zu Impfungen zu berechtigen und medizinische Vorausbildungen von Migranten einfacher anzuerkennen.
Zudem möchte er, dass überall dort, wo es keine Kassenärzte gibt, die Wahlärzte direkt mit der Krankenkasse abrechnen, damit die Patienten keinen Mehraufwand haben.

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