„Ohne das Kraftwerk gäbe es das Europareservat nicht“

Im Idealfall verstärken mehrere Zentimeter Stahl die Turbinenräder. „Der feine Sand, den der Inn mit sich führt, arbeitet am Stahl. Teilweise sind die Laufräder nur mehr wenige Millimeter dick“, erklärt Konrad Zitzler, Maschinentechniker der E-on beim Kraftwerk Ering - Frauenstein.
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  • Im Idealfall verstärken mehrere Zentimeter Stahl die Turbinenräder. „Der feine Sand, den der Inn mit sich führt, arbeitet am Stahl. Teilweise sind die Laufräder nur mehr wenige Millimeter dick“, erklärt Konrad Zitzler, Maschinentechniker der E-on beim Kraftwerk Ering - Frauenstein.
  • hochgeladen von Petra Höllbacher

ERING, FRAUENSTEIN. Stahl, Beton und tosende Massermassen: Abenteuer pur. Nur durchschnittlich alle zehn Jahre haben selbst die Techniker eines Wasserkraftwerks die Möglichkeit, ins Innere einer Turbine zu schauen. Da ist die Freude natürlich groß, wenn es wieder so weit ist. Wie aktuell an der Maschine 3 im Laufwasserkraftwerk Ering - Frauenstein. Für 500.000 Euro lässt Betreiber E-on ein Wehr sanieren. 420.000 Euro werden in die Reparaturen an der Turbine eingesetzt: „Die Kavitationsleisten und das Wasserführungsschild werden erneuert, der Laufradmantel aufbereitet und die Kohleringdichtung gereinigt“, berichten die Maschinentechniker Konrad Zitzler und Josef Huber stolz beim Pressetermin vergangene Woche.

70 Jahre hat das Kraftwerk bereits auf dem Buckel und vieles ist noch im Originalzustand: „Kaum zu glauben, wenn man weiß, dass hier pro Sekunde die Menge von rund 1700 Badewannenfüllungen an Wasser durchschießt“, erklärt Huber. Doch das Wasser nagt an der Substanz der Turbine: „Der Inn nimmt auf seinem Weg aus dem Gebirge jede Menge feinen Sand mit. Dieser lässt das Laufzeug schrumpfen“, weiß Zitzler.

Jetzt, wenn die Anlage überholt wird, gewährt E-on der Presse einen Einblick ins Innenleben einer Turbine. So geht es erst einmal mit einem Korb durch einen Schacht zehn Meter in die Tiefe, bevor man noch mal einige Meter absteigen muss. Dann steht man in den „heiligen Hallen“ der Anlage (siehe Bild unten) – rund zehn Meter unter dem Wasserspiegel des Inns. Nur ein „Stahlrollo“ schützt die Besucher vor den Wassermassen. Ein eigenartiges Gefühl.

Zitzler und Huber kommen aus dem Erklären gar nicht mehr heraus: „Trotz ihres Alters hat die Anlage einen Wirkungsgrad von 86 bis 92 Prozent. Das ist sehr gut.“ Außerdem sei es dem Kraftwerk zu „verdanken“, dass hier ein wunderbares Naturjuwel entstanden ist: „So etwas ist nur sehr selten der Fall. Würde man das Kraftwerk wegreißen, wäre das Europareservat Unterer Inn Geschichte.“ Zum Abschluss der Führung geht es zur Turbine selbst. Man sieht sofort, wie der Inn dem Metall zugesetzt hat: „Die Revisionsarbeiten heute werden nicht lange halten. 2015 steht bereits eine Großrevision an“, so die Maschinentechniker.

Wasserkraftwerk Ering - Frauenstein:
• Das Laufwasserkraftwerk Ering - Frauenstein gehört zu den fünf größten in Deutschland.
• 1939 wurde mit dem Bau des Kraftwerks begonnen – seit 1942 erzeugen die vier Turbinen jährlich rund 425 Millionen Kilowattstunden Strom.
• Die erzeugte Strommenge aus dem Wasserkraftwerk Ering - Frauenstein reicht aus, um drei Jahre lang den Bedarf aller Privathaushalte im Bezirk Braunau zu decken.
• Maximal 350 Kubikmeter Wasser schießen pro Sekunde durch jede der vier Turbinen – das entspricht mehr als 1700 Badewannenfüllungen.

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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