Über Geschichten, die das Leben schreibt...
Der Schärdinger Kabarettist Peter Gahleitner kommt nächste Woche nach Munderfing.
BRAUNAU. Peter Gahleitner strapaziert am Donnerstag, 8. Februar, die Lachmuskeln der Munderfinger. Wie er zur Satire gekommen ist und was die Besucher seines Programms erwartet, erzählt er in einem Interview.
Ihr neues Kabarett-Programm heißt „Ein Sommer wie damals“. Kurz umrissen - worum geht’s?
Es sind einfach Geschichten aus dem (Ehe-)Alltag. Geschichten die das Leben schreibt. Es geht aber auch darum, auf welches Sexualleben Veganer verzichten müssen. Wir werden erinnert an die Bravo-Heftl unserer Jugendzeit und es wird die Frage geklärt, warum Frauen nicht Pfarrer werden können.
Was erwartet die Kabarett-Besucher am Donnerstagabend?
Ich rede vom Alltag. Von den Flausen des Partners, vom Fimmel, den der Nachbarn hat. In dem Programm kann sich jeder wiedererkennen, sich selbst, und noch viel schöner: seinen Partner, seinen Arbeitskollegen, seinen Nachbarn. Das Schöne ist einfach, dass die Menschen zwei Stunden von den Alltagsproblemen abschalten und unbeschwert lachen können.
Wie sind Sie überhaupt zur Satire gekommen?
Ich habe beim Dalai-Lama gearbeitet. In dem Umfeld gab es so viele skurille Szenen, die kabarettreif waren. Ich habe ja erst 2012 mit Kabarett begonnen, aber es hat sich unerwartet rasant entwickelt. Einen richtigen Schub gab es dann durch den Münchner Schlachthof des Bayerischen Fernsehens und durch den Gewinn des Salzburger Kabarettpreises.
Ist Satire in Zeiten wie diesen nicht ein zweischneidiges Schwert geworden, mit dem man vielleicht sogar mehr polarisiert, als gewollt?
Es gibt Kabarett, vor allem politisches, da gehen die Leute raus und ärgern sich. Die politischen Kabarettisten wollen meist eine politische Botschaft rüberbringen. Über die Regierung, über Trump, über Merkel. Oder sie wollen gesellschaftskritisch sein und die Welt verbessern. Ich dagegen möchte, dass mein Publikum raus geht und einfach glücklich ist.
Kabarett und Vollzeitberuf - wie lässt sich das vereinbaren?
Ich spiel grundsätzlich nur zwei Mal pro Monat. Dadurch entsteht kein Druck, sondern es macht mir Freude. Und das, glaube ich, überträgt sich auf das Publikum.
Woher nehmen Sie die Themen, die Sie zu Programmen ausarbeiten?
Man braucht nur die Menschen beobachten. Ehepartner, Nachbarn, Kollegen, den Chef. Da sieht man soviele Marotten, die, wenn man sie satirisch überspitzt, einfach kabarettreif sind, ohne derb zu werden.
Gibt es Pläne für die Zukunft?
Ja, bremsen! Momentan könnte ich jeden zweiten Tag spielen. Ich bin jetzt in der glücklichen Lage, dass ich mir die Veranstaltungsorte aussuchen kann. Und da ist mein Motto: je ländlicher die Gegend, desto lieber sage ich zu. Denn dort ist genau mein Publikum.
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