Kirche hat um 577 Gläubige weniger

BEZIRK (penz). "Der Herrgott wär eh recht, wenn die Fehler der Geistlichen nicht wären", das bekommt Monsignore Stefan Hofer immer wieder zu hören. Vor allem junge Leute können sich mit den kirchlichen Werten nicht mehr identifizieren. "Um die Jugend wieder zur Kirche zu bringen, muss das persönliche Gespräch gesucht werden", ist sich der Monsignore sicher.

Entgegen der oberösterreichischen Entwicklung sind die Austrittszahlen im Bezirk Braunau gestiegen: Von 544 Personen 2016 auf 577 im Vorjahr. Wieder eingetreten sind voriges Jahr 56 Personen, das Jahr zuvor 39. Josef Kohlbauer von der Diözese erklärt: "Oftmals wenden sich die Leute aufgrund von Patenschaften wieder der Kirche zu. Hauptmotiv für Austrittserklärungen ist die Entfremdung von der Kirche." Pastoralamtsdirektorin Gabriele Eder-Cakl ergänzt: "Es ist die Unzufriedenheit mit kirchlichen Positionen in Frauenfragen oder bei Beziehungsthemen oder schlicht der Wunsch, nicht mehr dabei sein zu wollen." Möchte man aus einer Glaubensgemeinschaft austreten, ist dies der Bezirkshauptmannschaft zu melden. "Unsere Erfahrung ist, dass dabei alle möglichen Gründe ins Spiel gebracht werden. Sehr oft auch der Kirchenbeitrag", wie Bezirkshauptmann Georg Wojak schildert. Kohlbauer betont, dass die Kirchenbeiträge das finanzielle Rückgrat der kirchlichen Arbeit seien. Nicht nur in der Diözese, sondern auch in den Pfarren und den regionalen Einrichtungen. „Ohne diese Beiträge wäre in den 121 Pfarren im Innviertel mit den insgesamt rund 162.000 Katholiken das vielfältige kirchliche Angebot nicht aufrechtzuerhalten." Was vielen nicht klar sei: Der Kirchenbeitrag, der in Oberösterreich bezahlt wird, bleibt auch in Oberösterreich. 60 Prozent davon kommen den örtlichen Pfarren zugute. Mit dem Rest werden karitative Einrichtungen wie Caritas-Kindergärten unterstützt.

Fusion der Beitragsstellen

Anfang des Jahres erfolgte die Zusammenführung der Kirchenbeitragsstelle Braunau mit Ried und Schärding zur Kirchenbeitragsregion Innviertel. "Das übergreifende Arbeiten mehrerer Kirchenbeitrags-Beratungsstellen in einer Region soll dabei eine Teamsituation schaffen, die bessere Vernetzung, Entlastung bei Arbeitsspitzen und Umsetzung von Schwerpunkten ermöglicht", erklärt Kohlbauer. Für die Kirchenbeitragszahler gibt es keine gravierenden Änderungen. Die einzelnen Standorte bleiben erhalten. Einen großen Vorteil sieht Kohlbauer für Pendler: "Wer in Braunau oder Ried arbeitet, kann gleich dort die Beitragsstelle besuchen und muss nicht extra nach Schärding fahren."

Zur Sache:

Die Gesamtzahl der Katholiken in Österreich beläuft sich auf rund 5,1 Millionen, also etwa 59 Prozent der Bevölkerung. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von knapp einem Prozent. Die Zahlen sind weitgehend stabil geblieben.

53.510 Personen verließen im vergangenen Jahr die katholische Kirche. Dafür ist wieder ein leichter Anstieg bei Kircheneintritten zu verzeichnen.

Bezirksspezifische Daten:

Im Bezirk Braunau sind 577 Personen aus der Kirche ausgetreten.
• 553 katholisch
• 22 evangelisch
• 2 sonstige

Im Vergleich: 2016 waren es 544 Personen
• 515 katholisch
• 27 evangelisch
• 2 sonstige

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