"Nachhaltige Mobilität gestern - heute - morgen"
Das Thema Mobilität mobilisiert Schülerinnen und Schüler an der HLW Braunau
Das wirklich interessante Projekt „Nachhaltige Mobilität gestern – heute – morgen“ wurde unlängst an der HLW Braunau vorgestellt. Unter der fachkundigen Ägide von Mag. Monika Fleischmann –Grabner und mit Unterstützung von Mag. Dagmar Miksche und Dipl.Päd. Ingrid Schöllbauer beschäftigten sich die SchülerInnen der 3B im Rahmen des Unterrichtsgegenstandes „Unternehmens- und Dienstleistungsmanagement“ intensiv mit dem brisanten Thema der Mobilität.
Das allgemein übliche Verhalten der Schüler- wie auch der Lehrerschaft an der Schule hat dazu geführt, sich dieser Thematik genauer anzunehmen. Bei der täglichen Entscheidung, Bus oder PKW, Fahrrad oder Moped, fällt die Wahl häufig auf das bequemere, aber die Umwelt belastendere Fahrzeug, das mit seinem CO2-Ausstoß entschieden zum Treibhauseffekt beiträgt. Wie sehr diese Verhaltensweise verbreitet ist, bestätigte auch eine im Rahmen des Projekts durchgeführte Umfrage. Selbst Leute, die sich ihrer Meinung nach umweltbewusst verhalten, geben auch bei noch so kurzen Strecken dem Auto den Vorzug.
Diesen Umstand aufzuzeigen und einer kritischen Betrachtung zu unterziehen, war Aufgabe des Projekts, das die Schülerinnen mit viel Engagement erarbeiteten und am Tage der Präsentation facettenreich darstellten.
Schon beim Eintreffen in der Schule erhielten jene, die den Anfahrtsweg „umweltfreundlich“ absolviert hatten, Schokolade, während die anderen einen sauren Kaugummi in Kauf nehmen mussten.
Dann erwartete die Schülerinnen und Schüler der HLW ein überaus interessanter Vortrag von Herrn Dr. Mossbeckhofer vom ÖAMTC: Dieser nahm seine Zuhörerschaft mit auf eine Reise ins Jahr 2030 und ging der Frage nach, wie sich die Mobilität verändern werde. Studien zufolge sollen diese Veränderungen gigantische sein.
Dies gilt zum einen für das Mobilitätsverhalten: Das Verhalten der Zukunft wird „Sharing“ sein. Wenn man in Betracht zieht, dass ein Auto im Schnitt 97% seiner Zeit ungenutzt „herumsteht“, ist es mehr als vernünftig, dieses zu teilen. Es gibt bereits Apps, die bei der Wahl eines Verkehrsmittels behilflich sind. Man gibt den gewünschten Start- und Zielpunkt ein, wählt unter den vorgeschlagenen Verkehrsmitteln aus, das Handy kauft die Fahrkarte, ruft und bezahlt beispielsweise ein Taxi und Ähnliches mehr.
Zum anderen ist eine Weiterentwicklung an den Fahrzeugen selbst zu erwarten. Die Entwicklung geht entschieden in Richtung E-Mobilität und Wasserstoffantrieb, was den Kraftstoff betrifft. Österreichweit gibt es derzeit vier Tankstellen zur Versorgung mit Wasserstoff.
Auch autonomes Fahren ist ein Schlagwort der Zukunft. Fahrzeuge haben jetzt schon viele Sensoren und Kameras, die mit anderen Autos und der Umgebung kommunizieren. Diese Entwicklung ist unaufhaltsam. In einer Salzburger Gemeinde beispielsweise erprobt bereits ein unbemannter Autobus die ersten Fahrstrecken.
Ein weiterer wichtiger Faktor wird – weiterhin - das Fahrrad sein, das aber in Zukunft vermehrt elektrisch unterstützt wird. In einigen europäischen Städten existieren „Fahrradautobahnen“, die auch in Österreich für Wien, Graz und Salzburg in Planung sind. Selbst Seilbahnen in Städten sollen zunehmend eine Rolle spielen. Und in Dubai wird im Sommer die erste Drohne zum Personentransport erprobt. Alles in allem also eine spannende Entwicklung, wie Dr. Mossbeckhofer in seinem Vortrag betont, die in erster Linie den fossilen Brennstoffen eine Absage erteilt.
Großartige Unterstützung ihres Projekts erhielten die SchülerInnen von der Fahrschule Burgstaller. Sie hatten die Möglichkeit, ein E-Auto und fünf E-Vespas zu testen und so festzustellen, dass man auch leise und umweltbewusst höchstes Fahrvergnügen empfinden kann.
Auch die Firma „Fritzmobile“ aus Weng hat dem Projekt E-Fahrräder zur Verfügung gestellt, mit denen die SchülerInnen Testfahrten unternehmen und dabei erfahren konnten, dass sie ganz schön flott unterwegs sind, mit Unterstützung oder aus eigener Kraft!
Die im Vortrag vorgestellten zukunftsweisenden Mobilitätsmodelle wurden darüber hinaus in einer repräsentativen Ausstellung im Schulhaus gezeigt. Sie und weitere Initiativen riefen großes Interesse hervor: eine entzückend gestaltete Gartenidylle mit Fahrrad im Eingangsbereich, die optische Darstellung der negativen Auswirkungen eines zu hohen CO2-Ausstoßes in den Treppenaufgängen, unterschiedliche Fragespiele zur Thematik. Turbulent ging es auch im Turnsaal zu, wo Sport- und Kampfgeist gefragt waren. In gegnerischen Gruppen wurde jeweils ein Fahrrad in kürzester Zeit mit Altstoffen bepackt und über einen gefinkelten Parcours manövriert, der viel Geschicklichkeit erforderte. Von besonders Mutigen konnte sogar ein Hochrad erprobt werden.
In Summa war dieses Projekt ein wirklich ansprechendes Unternehmen, das mit so viel Sorgfalt und Liebe zum Detail vorbereitet und durchgeführt wurde, dass den Beteiligten – Schülerinnen wie betreuenden Lehrerinnen - höchstes Lob und viel Anerkennung gebührt. Zu wünschen bleibt, dass aus den Fehlern von gestern und heute Wesentliches für die Zukunft von morgen gelernt wird und möglichst viele ihr Verhalten im Sinne einer gesünderen Umwelt verändern!
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