Antrag auf Fassadenbegrünung
Hilfe gegen Hitze in der Brigittenau
Vertikale Begrünung soll mehr Lebensqualität bringen, Anträge von FPÖ und Grünen wurden eingebracht.
BRIGITTENAU. Nach dem Hitzesommer 2018 wurde der Ruf nach Abkühlung und mehr Lebensqualität im 20. Bezirk immer lauter. Es gibt mehrere Möglichkeiten diesem Wunsch nachzugehen: Sie reichen von Begrünungen von Fassaden, Innenhöfen oder Dachgärten über mehr Baumpflanzungen bis hin zu Trinkbrunnen, Wasserspielen, Nebelduschen sowie Wasserfontänen. Bislang findet man die einzige Fassadenbegrünung im Bezirk in der Hannovergasse 5.
„Fassadenbegrünungen sind nicht nur optisch ansprechend und bringen Grün in die Stadt. Sie sind auch ökologisch sinnvoll und bieten an heißen Sommertagen durch Verdunstung und Schatten beachtliche Kühleffekte“, erklärt Jürgen Preiss, MA 22 Umweltschutz und Mitautor des Leitfadens Fassadenbegrünung.
Reinigung der Luft
In der Brigittenau häufen sich Anfragen und Anträge der politischen Parteien zu Klimaprojekten. Jüngstes Beispiel ist der Antrag der FPÖ-Bezirksräte Karin Lenz und Alexander Bartl, den man in der Bezirksvertretung einstimmig annahm.
„Die Stadt soll mögliche Standorte für vertikale Begrünung in der Brigittenau identifizieren und diese dann entsprechend begrünen“, sagt Lenz. Dies würde die Luft reinigen, die Temperatur beeinflussen sowie Feinstaub und Schwermetalle filtern. „Denkbar wären auch die Pfeiler von Häusern wie beim Platz der Kinderrechte oder bei der U-Bahn in Hochlage beim Maria-Restituta-Platz“, so die Bezirksrätin.
Aktuell wird der Antrag von Experten der zuständigen Magistratsabteilungen geprüft. Eigentumsrechte, Statik, Verkehrssicherheit, Pflege und auch die Pflanzenart sind dabei zu berücksichtigen. Erste Ergebnisse erwartet Lenz im Herbst. Bis dahin wartet Bezirkschef Hannes Derfler (SPÖ) und will erst dann Aussagen treffen.
Sonderbudget der Stadt Wien
Bereits 2017 hat Grünen-Klubvorsitzende Petra Saßmann einen Antrag für mehr Grün in der Bezirksvertretung zur Potentialanalyse eingebracht. Lediglich das Amtshaus und das Bezirksmuseum wurden von Michael Ludwig, seinerzeit Wohnungsstadtrat und heutiger Bürgermeister, als mögliche Standorte für Fassadenbegrünungen als geeignet empfunden. Aber dies erfordere erhebliche bauliche Maßnahmen, was aus Budgetgründen nicht möglich sei.
Nun drängt Saßmann erneut auf eine Umsetzung von Klimamaßnahmen: „Die Brigittenau ist ein dicht bebauter Bezirk, besonders im Zentrum gibt es mehrere Bereiche, wo weder Grünanlagen noch andere Bepflanzungen die sommerlichen Hitzestaus mildern. Deshalb dringt die Hitze in die Wohnräume.“
Deshalb brachten die Grünen Brigittenau erneut einen Antrag ein, der in der Bezirksvertretung einstimmig angenommen und der Umweltkommission zugewiesen wurde. Der Antrag zielt auf das Sonderbudget der Stadt Wien für Fassadenbegrünung ab. Denn stadtklimatisch wirksame Maßnahmen werden in den nächsten zwei Jahren mit 100.000 Euro je Bezirk gefördert.
Fassadenbegrünungen für Privatpersonen
Hilfe und Auskunft über Förderungen für Private bei der Fassadenbegrünungen gibt die Umweltberatung unter 01/8033232, die Gebietsbetreuung unter 0676/811899633 oder die MA 22 Umweltschutz unter 01/400073440.
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