Bruck an der Leitha
So schlafen Babys, Kinder und Eltern erholsam
"Die beste Voraussetzung für glückliche Kinder sind glückliche Eltern", so das Motto von Karin Leidenfrost, Lebens- und Sozialberaterin im Gesundheitszentrum Schloss Prugg in Bruck an der Leitha. Sie hilft Eltern, ihre Kinder beim Einschlafen zu begleiten. Mit einigen Tipps bekommen Babys, Kinder und ihre Eltern einen erholsamen Schlaf - im eigenen Gitterbettchen oder im großen Familienbett.
BRUCK/LEITHA. "Schlaf Kindlein, schlaf!" ist wohl eines der bekanntesten Wiegenlieder, um die Kleinen beim Einschlafen zu beruhigen. Doch was tun, wenn Babys nicht einschlafen können? Welche Rituale helfen? Und wie sollen sich die Eltern verhalten? Auf diese und viele weitere Fragen kennt Lebens- und Sozialberaterin Karin Leidenfrost die Antwort.
Entwicklung der Babys
So manche frisch gebackene Eltern kommen nur wenig zum Schlafen, weil der Nachwuchs nachts immer wieder aufwacht und weint. "Oft herrscht Verunsicherung, ob es 'normal' ist, dass ein Baby oder Kleinkind noch nicht durchschläft", erzählt Karin Leidenfrost und klärt auf: "Babys wachen öfters auf und brauchen noch Nahrung. Erst ab zehn Monate finden sie einen Schlafrhythmus. Im Alter von etwa drei bis vier Jahren ist die Schlafentwicklung ganz abgeschlossen." Bei Kindern und Erwachsenen dauert ein Schlafzyklus rund 90 Minuten – dies mussten wir erst erlernen. Bei Säuglingen dauern die Schlafphasen (vor allem Leichtschlaf), jedoch nur 45 bis 60 Minuten an. Dies sicherte im Laufe der Geschichte das Überleben.
Wie viel Schlaf ist nötig?
"Der Schlaf und das Schlafbedürfnis sind ganz individuell. Die Eltern sollten immer das Kind im Blick haben, ob es ausgeschlafen ist und sich körperlich und geistig gut entwickelt", berichtet Karin Leidenfrost. Neugeborene schlafen rund 16 Stunden pro Tag – plus/minus vier Stunden.
Eigenes Zimmer oder Familienbett?
Ob im eigenen Kinderzimmer, im Gitterbett im Elternschlafzimmer oder im großen Familienbett: Wie Kinder und ihre Eltern am besten und erholsamsten schlafen, ist ganz individuell.
"Es muss für die Familie – für die Kinder und auch für die Eltern – passen. Da gibt es kein richtig oder falsch. Die Bedürfnisse der Eltern sind genauso wichtig, wie die der Kinder. Die Eltern sollten sich immer die derzeitige Situation ansehen, wie es für die Familie passt. Man sollte nichts verändern, was jetzt gut funktioniert. Vielleicht ergibt es sich sowieso in ein paar Monaten anders. Babys und Kleinkindern verändern sich ständig",
betont Karin Leidenfrost.
Es gibt jedoch einige Punkte, die in einem Familienbett bzw. im eigenen Kinderbettchen zu beachten sind:
- Das Kind braucht genügend Platz im Bett.
- Die Matratze darf nicht zu weich sein.
- Bei Säuglingen ist unbedingt darauf zu achten, dass sie nicht unter einer Decke ersticken – hier eignet sich ein Baby-Schlafsack.
- Das Familienbett darf kein Wasserbett sein.
- Die Eltern dürfen beim "Co-Sleeping" (= Kinder schlafen bei den Eltern) vor dem Schlafengehen keinen Alkohol und keine Drogen konsumieren und nicht rauchen.
- Babys und Kleinkinder müssen im Familienbett vor dem Erdrücken geschützt werden - zum Beispiel mit einer "Bettrolle".
Schläft ein Baby oder Kleinkind im Gitterbett im eigenen Zimmer ist es wichtig, dass Eltern ihren Nachwuchs dabei begleiten, damit sich die Kleinen nicht alleine und ängstlich fühlen. Bei ihren Beratungen bemerkt Karin Leidenfrost jedoch eine Tendenz für Familienbetten und "Co-Sleeping". Gesellschaft und Wohlstand hätten sich verändert und es werde mehr Wert auf eine bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung gelegt.
Abendrituale für Kinder
Ein paar Abendrituale können einen guten Schlaf fördern:
- Eine Stunde vor dem Schlafengehen sollte das Kind nicht mehr fernsehen oder das Tablet/Smartphone nutzen, da das blaue Licht die Melatoninausschüttung hemmt.
- Wenig Action am Abend ist hilfreich beim Einschlafen.
- Das Kind sollte nicht zu übermüdet sein.
- Das Schlafzimmer sollte ruhig und dunkel sein.
- Die Raumtemperatur sollte 18 bis 19 Grad betragen.
- Ein geregelter Tagesablauf und eine klare Struktur fördern ebenfalls das Einschlafen am Abend.
"Die Gefühle der Eltern übertragen sich auf die Kinder - je entspannter die Eltern sind, desto einfacher ist es für Kinder einzuschlafen",
so Karin Leidenfrost.
Mit diesen Tipps steht einem erholsamen Schlaf nichts mehr im Wege!
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