Bezirk Bruck an der Leitha
Arbeiterkammer Hainburg zieht Bilanz vom Corona-Jahr 2020
Arbeiterkammer Hainburg zieht Bilanz: Allein Telefonberatungen sind im Jahr 2020 um 60 Prozent gestiegen.
HAINBURG. Die Corona Pandemie dominierte den Beratungsalltag der Arbeiterkammer Niederösterreich. Fast jeder dritte Arbeitnehmer in NÖ, nämlich 190.000 Beschäftigte nahmen im Jahr 2020 die Hilfe der AK NÖ bei Problemen am Arbeitsplatz in Anspruch. Das sind um 40.000 Personen mehr als im Jahr 2019. "Besonders in den ersten beiden Monaten der Krise standen nahezu alle Anrufe bei der Arbeitsrechtsabteilung der AK Niederösterreich in Zusammenhang mit Corona", berichtet Manfred Fiala, Vorstandsmitglied der AK NÖ, anlässlich der Arbeits- und Sozialrechtsbilanz der Bezirksstelle Hainburg. Ging es am Anfang in erster Linie um Beendigungen von Arbeitsverhältnissen, verschob sich nach Einführung des von den Sozialpartnern ausgearbeiteten Kurzarbeitsmodells der Fokus der Fragestellungen zu Abrechnungsmodalitäten.
Fragen zu Masken, Tests und Impfungen
Mit Fortdauer der Pandemie nahmen Fragen zu Risikogruppen, Massentestungen und Maskenpflicht weiter zu. Manfred Fiala beantwortet eine besonders häufig gestellte Frage: "Es gibt in Österreich die klare Festlegung, dass es für keine Berufsgruppe eine gesetzlich angeordnete Impfpflicht gibt." Nach dem Epidemiegesetz ist aber möglich, dass durch eine Verordnung einer Bezirksverwaltungsbehörde für die Mitarbeiter im Gesundheitswesen eine Impfpflicht angeordnet werden kann. Bislang ist dies jedoch nicht erfolgt - es gibt lediglich eine Impfempfehlung.
AK NÖ fordert Gutscheinheft
Um der Krise gegenzusteuern und die Kaufkraft zu stärken, fordert die Arbeiterkammer Niederösterreich von der Bundesregierung ein Gutscheinheft über 1.000 Euro für jeden Haushalt. 100 Gutscheine zu je zehn Euro sollen in der regionalen Wirtschaft eingelöst werden.
Beratung in der Bezirksstelle Hainburg
Auch in der AK Bezirksstelle in Hainburg stand das Jahr 2020 ganz im Zeichen von Corona. "Mehr als 6.000 Menschen haben vergangenes Jahr mit uns Kontakt aufgenommen. Manchmal ging es nur um rasche Auskünfte und Informationen zu Kurzarbeit, einvernehmlicher Lösung, Kündigung, Quarantänebestimmungen, Homeoffice und Freistellung wegen Kinderbetreuung", erzählte Bezirksstellenleiter Christian Bauer. In fast 3.000 Fällen benötigten die Menschen hingegen weiterführende Beratung und die Unterstützung der AK-Experten in konkreten Problemfällen. Insgesamt hat die Bezirksstelle Hainburg im Vorjahr fast 1,7 Millionen Euro für die Arbeitnehmer der Region gesichert. Christian Bauer betont, dass die Sozialpartnerschaft in NÖ hervorragend funktioniere und hofft, dass sich die Situation bald entspanne.
Sowohl der Brucker Bezirksstellenleiter Christian Bauer, als auch Vorstandsmitglied der AK NÖ Manfred Fiala sind stolz auf das Team und sprechen den Mitarbeitern großes Lob aus, da die Berater teilweise sieben Tage die Woche für die Betroffenen erreichbar waren.
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