Kommentar Markus Hackl
Sind die Aktivisten wirklich die Radikalen?
Man braucht bei manchen Personengruppen nur den Namen Martin Balluch aussprechen und kann dabei zusehen, wie es ihnen die Nackenhaare aufstellt. Aber ist der als radikal verschriene Aktivist tatsächlich so radikal?
STEIERMARK. Martin Balluch, der schon seit vielen Jahren am Seeberg in Gollrad wohnt, darf man getrost als obersten Tierschützer Österreichs bezeichnen. Im Gespräch ist er keiner, der polternd auf den Tisch haut, radikal sind er und seine Vereinsmitglieder in der Umsetzung und Aufdeckung.
Fast schon ohne Rücksicht auf Verluste setzt er sich für Tierwohl und Tierethik ein. Er selbst wurde in seinen mehr als 30 Jahren als Aktivist mehr als 25 Mal von der Polizei festgenommen. Er gibt den Tieren eine Stimme und legt sich dabei mit Menschen an, egal ob aus der Politik, aus der Landwirtschaft, aus der Jägerschaft. "Wer fürchtet sich vorm VGT" mag als Drohung für alle gelten, die mit Nutztierhaltung und Jagd zu tun haben.
Wer ist nun Radikaler?
Balluch selbst verschont keinen. Hundebesitzer, die ihren Hund andauernd angekettet haben, werden ebenso angezeigt, wie Landwirte, die ihre Schafherde ohne Aufsicht und Betreuung auf der Alm weiden lassen.
Wer ist nun Radikaler? Der Tierschützer, der aufdeckt, der Tierhalter, der wissentlich quält, der Gesetzgeber, der bewusst träge agiert oder gar der Konsument, der gedankenlos zum billigsten Lebensmittel greift?
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