Vom langen Weg, sich selbst zu befreien

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TROFAIACH. "Freiheit bedeutet nicht, nur das zu tun, was man will, sondern das nicht zu tun, was man nicht will", ist der Trofaiacher Rowin Höfer (25) überzeugt. Was weder er noch sein Cousin Marvin Fritz wollten: Teil der Konsumgesellschaft zu bleiben, mitmachen zu müssen, Elemente der Katastrophe zu sein, die unsere Gesellschaft ereilt.
Drei Jahre ist es her, da haben die beiden beschlossen, in ihre Waldviertler zu steigen, den Rucksack umzuschnallen und sich den Abenteuern und Herausforderungen einer Welt zu stellen, die in Zeiten der Globalisierung immer kleiner zu werden scheint - und das zu Fuß. 8000 Kilometer, zehn Millionen Schritte, 20 Monate und 18 Länder später haben sie ihr Ziel erreicht: Im Ursprünglichen, Wesentlichen, Existenziellen. Im Schoß der Natur.

Das Glück der Leere
"In der heutigen Gesellschaft läuft etwas falsch", so Höfer. "Die Menschen fahren mit dem Auto ins Fitnessstudio, um dort die überschüssigen Kilos abzutrainieren, die sie eigentlich gar nicht mit sich herumtragen würden, wenn sie ihre Autos nicht so oft benutzen würden. Das läuft doch irgendwie verkehrt?" Massentierhaltung, Drogen, legale und illegale, das alles sind Dinge, welche die Menschheit weiter und weiter vom natürlichen Weg abbringen - und es sind Dinge, denen der Rohkostveganer Höfer seit Jahren abgeschworen hat.
Auch verzweifelte Momente haben die Wanderer auf ihrer Reise erlebt. Beispielsweise als sie zwei Monate durch die Argentinische Pampa marschierten. "Wenn man jeden Tag das Gleiche sieht, hat man irgendwann einfach über alles nachgedacht, worüber man nachdenken kann. Der Kopf ist dann wie ausgeleert. Irgendwann ist das nur mehr schwer zu ertragen, erst im Nachhinein habe ich erkannt, dass mich die-se Zeit am weitesten gebracht hat", erzählt der 25-Jährige. "Ich habe dadurch gelernt, dass alles leichter geht, je leerer man ist. Ob es nun der materielle oder der mentale Rucksack ist."

Die Freiheit vom Morgen
Fritz und Höfer haben Ozeane überquert, haben Höhlen, Wüsten, Gletscher, Dschungel, Vulkane und Seen gesehen, sind immer weiter marschiert auf der Suche nach dem Ursprung. Sie haben den 6300 Meter hohen Chimborazo, den höchsten Berg Ecuadors, genauso erklommen wie das einfache Leben der Menschen in Laos gesehen und haben dabei eines gelernt: Erst wenn man in der Lage ist, die Dimension von Zeit loszuwerden und im Jetzt zu leben, ist man wirklich frei! Die Erlebnisse ihrer katharsischen Reise haben die Cousins in einem Multimediavortrag aufbereitet. Seit Anfang Oktober sind sie mit dem Rad von Stadt zu Stadt unterwegs und berichten von ihren Erlebnissen. In den Stadtsaal nach Trofaiach verschlägt es sie am 5. November (18.30 Uhr), in die Kunsthalle nach Leoben am 20. November (18.30 Uhr). Weitere Termine: 14. November Wirtschaftskammer Bruck/Mur und 16. November Heimatsaal Graz. Infos: www.vonwegen.at S. Pirouc

Die Termine:
5. November ❘ 18:30 Uhr ❘ TROFAIACH
Stadtsaal ❘ Gößgrabenstraße 17

6. November ❘ 18:30 Uhr ❘ LEOBEN
Neues Gymnasium ❘ Moserhofstraße 5

10. November ❘ 18:30 Uhr ❘ KRIEGLACH
VAZ ❘ Waldheimatstraße 1

12. November ❘ 18:30 Uhr ❘ MÜRZZUSCHLAG
Stadtsaal ❘ Stadtplatz 5

13. November ❘ 18:30 Uhr ❘ KINDBERG
Kulturhaus ❘ Vösendorfplatz 1

14. November ❘ 18:30 Uhr ❘ BRUCK/MUR
Wirtschaftskammer ❘ An der Postwiese 4

16. November ❘ 15:30 Uhr ❘ GRAZ
Heimatsaal ❘ Paulustorgasse 13a

16. November ❘ 18:30 Uhr ❘ GRAZ
Heimatsaal ❘ Paulustorgasse 13a

20. November ❘ 18:30 Uhr ❘ LEOBEN
Kunsthalle ❘ Kirchgasse 6

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