Die Schneemacher vom Stuhleck

- Schneemacher Josef Bierbaumer (rechts) und Stuhleck-Geschäftsführert Fabrice Girardoni
- Foto: Pashkovskaya
- hochgeladen von Markus Hackl
Für den Wintertourismus haben sie den heißesten Job Österreichs: Josef Bierbaumer ist einer der Schneemacher in unseren Schigebiet. Sein Einsatzgebiet: das Stuhleck in Spital am Semmering.
Frau Holle heißt Josef Bierbaumer. Zumindest am Stuhleck. Josef Bierbaumer sorgt mit seinem 18-köpfigen Team für Schneegarantie im größten Schigebiet der Hochsteiermark. Lässt Frau Holle aus, dann ist er zur Stelle. Zum Schnee machen braucht er kalte Temperaturen – irgendwo zwischen plus 3 Grad und kälter – viel Wasser und eine Kanone – eine Schneekanone oder neuerdings auch Schneelanzen.
Am Stuhleck stehen 244 Schneekanonen und -lanzen zur Verfügung. "Alle 100 Meter steht eine Schneekanone, dadurch können wir in drei Tagen das gesamte Schigebiet fix und fertig beschneien, d. heißt die Mindestschneeauflage beträgt dann 30 Zentimeter", erklärt Josef Bierbaumer. Für das notwendige Wasser sorgen vier Beschneiungsteiche, mit einem Gesamtvolumen von 130.000 Kubikmeter.
Pro Saison können mit 350.000 Kubikmeter Wasser rund 700.000 Kubikmeter Schnee künstlich erzeugt werden. "Wobei der Begriff Kunstschnee für mich ja nicht stimmt. Wir verwenden nur Wasser, das fein zerstäubt in die möglichst kalte Luft geblasen wird."
Josef Bierbaumer aus Spital ist seit 1994 am Stuhleck mit dem Schneemachen betraut. "1990 wurde mit der Schneeerzeugung begonnen, damals mit sechs Schneekanonen."
Mittlerweile hat sich das technische Umfeld stark verändert. Die Pistengeräte sind mit einem digitalen Schneehöhenmessgerät ausgestattet. "Sie zeigen uns in der Steuerzentrale an, wo Schneekanonen eingesetzt werden müssen. Dadurch ersparen wir uns ein Monat Beschneiungszeit. "Mussten wir früher stets bis Mitte März beschneien, so können wir jetzt schon Mitte Februar damit aufhören. Das spart Energie, hilft der Umwelt und freut die Bauern", erklärt Bierbaumer. Er sitzt in seiner Steuerzentrale, von wo aus er jede Schneekanone bedienen kann.
"Jede Schneekanone ist mit einem Temperaturfühler ausgestattet. Wenn es ans Kampfschneien geht, so wie eigentlich den vergangenen Winter, dann kann es schon des öfteren vorkommen, dass nachts um 2 Uhr eine SMS-Warnung reinkommt. Dann heißt's raus aus dem warmen Bett und ran an die Kanonen."



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