Stadion Kapfenberg
Historikerkommission wird eingesetzt
Die Stadt Kapfenberg reagiert auf die laufende Diskussion rund um das Thema "Franz Fekete-Stadion" und setzt jetzt eine Historikerkommission ein.
KAPFENBERG. Ein Bericht der Tageszeitung "Standard" ließ in den vergangenen Tagen die Wogen in Kapfenberg hochgehen; im Mittelpunkt des Artikels steht das Stadion, das im Jahr 2001 nach dem früheren Bürgermeister Franz Fekete benannt wurde. Fekete wird nun seine Vergangenheit im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus zum Verhängnis, laut Recherchen des "Standard" war er Mitglied der SS. Belegt wird das mit dem Faksimilie seines Mitgliedsausweises.
Einsetzen einer Historikerkommission
Die Stadt Kapfenberg reagiert nun auf den Bericht und setzt eine Historikerkommission ein. "Der nötige Stadtrats-Beschluss dafür wird nachgeholt, das ist auch legitim. Wichtig ist jetzt, dass wir sofort reagieren, um diese sensible Zeit gründlich aufzuarbeiten und daraus, wenn nötig, Konsequenzen ziehen", bringt es Bürgermeister Fritz Kratzer auf den Punkt.
Federführend in dieser Kommission tätig sein wird Heimo Halbrainer. Er hat bereits den Aufarbeitungsprozess der Stadt Graz, was Straßennamen und die Benennung von Plätzen, betrifft begleitet. "Die Recherchen werden jetzt intensiv sein und viel Zeit in Anspruch nehmen. Man muss sich auch ganz genau die Beweggründe anschauen. Aber auf den ersten Blick muss man sagen, dass Franz Fekete offenbar schon sehr früh beigetreten ist und auch noch vor 1938 Mitglied der Hitlerjugend war, zu dem Zeitpunkt noch illegal. Das spricht schon sehr dafür, dass er diese Entscheidungen bewusst getroffen hat. Aber wie gesagt, das wird jetzt alles genauestens recherchiert und aufgearbeitet, einem Ergebnis möchte ich jetzt noch nicht vorgreifen", so Halbrainer.
Gründliche Aufarbeitung
Für die Stadt Kapfenberg ist jedenfalls klar, dass man den Empfehlungen der Historikerkommission, sobald ein Ergebnis vorhanden ist, Folge leisten wird. "Wir werden uns mit allen Teilen der Geschichte dieser sensiblen Zeit befassen und das ganze umfassend beleuchten und wenn notwendig, daraus Konsequenzen ziehen", so Kratzer. Ob eine Umbenennung des Stadions im Raum steht oder nicht, darüber will Kratzer derzeit noch nicht spekulieren.
Aufgearbeitet werden soll aber nicht nur die Vergangenheit von Franz Fekete, unter die Lupe genommen werden sollen jetzt alle Straßen und Plätze, die nach Persönlichkeiten benannt sind. Dabei soll auch die Bevölkerung ihren Beitrag leisten können, weshalb es künftig dementsprechende Veranstaltungen wie Vorträge, Diskussionsrunden und Gedenkmomente geben soll, bei denen sich Interessierte einbringen können.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.