Österreich ist ein Land der Biertrinker

- hochgeladen von Wolfgang Gaube
WIEN. Der Bierdurst in Österreich ist ungebrochen: 2014 konnte die Brauwirtschaft das hohe Vorjahresniveau mit einem Bier-Gesamtausstoß von rund 9,3 Mio. Hektoliter halten. Während im Inland ein leichter Rückgang von 1,2% auf 8,29 Mio. hl zu verzeichnen war (bzw. -0,6% auf 8,49 Mio. hl inkl. alkoholfreiem Bier), zieht der Export um 8% an. Der Bier-Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Österreich bei starken 105 Litern und der Aufwärtstrend bei alkoholfreiem Bier hält mit plus 30,9% unvermindert an. Politisch brisant: Angesichts des schwierigen Marktumfelds fordert der Verband der Brauereien Österreichs „mehr Gastronomie und weniger Bürokratie“ sowie einen „Stopp der Regulierungswut“.
„Wir haben den Turbulenzen der europäischen Wirtschaft ebenso getrotzt wie den Kapriolen des österreichischen Wetters. Enorme Sortenvielfalt, ausgeprägte Genusskultur und starke regionale Verwurzelung tragen dazu bei, dass österreichisches Bier nach wie vor höchste Wertschätzung genießt und einen beachtlichen Wirtschaftsfaktor darstellt“, kommentiert Sigi Menz, Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs, die aktuelle Bier-Bilanz.
Die gute Nachfrage bestätigt auch der heimische Pro-Kopf-Verbrauch: Rund 105 Liter Bier genossen die österreichischen BiertrinkerInnen im Durchschnitt 2014. Im Europa-Ranking bringt das erneut die Silbermedaille für Österreich hinter der Tschechischen Republik (135 l) und vor Deutschland (99,5 l).
Lager/Märzen unverändert Nr. 1 - starke Zuwächse bei alkoholfreiem Bier
Lager-/Märzenbier ist beständig die beliebteste Biersorte der ÖsterreicherInnen. 2014 wurden davon rund 5,37 Mio. hl konsumiert. Das entspricht zwar einem leichten Rückgang um 0,5% gegenüber 2013, der hohe Marktanteil von 63,2% bedeutet aber nach wie vor Platz Eins unter den heimischen Biersorten. Einbußen im Vergleich mit dem Vorjahr mussten 2014 der Radler mit Alkohol bei einer Gesamtmenge von rund 510.100 hl (-9,5%), Leichtbier mit rund 13.200 hl (-4,4%), Schankbier mit knapp 399.000 hl (-7,4%), Weizenbier mit rund 117.000 hl (-5,2%) sowie Spezialbiere mit knapp 294.000 hl (-6,5%) hinnehmen.
Ein kräftiges Plus konnte 2014 - wie bereits im Jahr zuvor - alkoholfreies Bier erzielen: Rund 205.000 hl bedeuten eine Absatzsteigerung um 30,9% (rund 48.000 hl). „Die Stilvielfalt und Innovationsfreude der heimischen Brauereien machen sich auch bei alkoholfreien Bieren bemerkbar“, erläutert die Geschäftsführerin des Brauereiverbandes, Jutta Kaufmann-Kerschbaum, den kontinuierlichen Aufwärtstrend.
Flaschenbier am beliebtesten
Wie bereits 2013 erweist sich die Glasflasche (Einweg und Mehrweg) mit einem Marktanteil von rund 53% als bevorzugte Gebindeart der ÖsterreicherInnen. Mehr als 3,7 Mio. hl wurden aus der 0,5-Liter-Flasche getrunken, das bedeutet einen Marktanteil von rund 44%. Die 0,33 l-Flasche kam auf 9%.
Absatzsteigerungen verzeichneten sowohl die 0,5 l-Mehrwegglasflaschen mit einem Plus von 0,4% (insgesamt rund 3,68 Mio. hl) als auch die 0,33 l-Mehrwegglasflasche (+1,6%; knapp 176.000 hl). Leichte Absatzeinbußen erlitt das Fassbier mit minus 2,5%. Insgesamt wurden 2014 dennoch beachtliche 2 Mio. hl Bier vom Fass gezapft.


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