Bürger wehren sich
Wieviel Belastung verträgt Mitteraich?

- Um dieses Grundstück südlich der Semmering-Schnellstraße in Mitteraich geht es: Helmut Fortmüller, Andrea Narnhofer, Andreas Pohl und Fritz Ploner.
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Bürgerinnen und Bürger in Mitteraich bei Bruck wehren sich gegen die zusätzliche Belastung durch eine Gewerbefläche und ein damit einhergehendes erhöhtes Verkehrsaufkommen.
BRUCK/MUR. In Sachen Bürgerproteste sind die Mitteraicher mittlerweile schon geübt – und aus der Übung werden sie auch in nächster Zeit nicht kommen. Nach der Forderung für eine höhere und verlängerte Lärmschutzwand entlang der Semmering-Schnellstraße und den Protesten gegen eine Bodenaushubdeponie formiert sich nun wieder eine Bürgerbewegung. Diesmal geht es um den Bebauungsplan in Mitteraich und ganz konkret um ein umgewidmetes Gewerbegrundstück südlich der S 6 an der Mitteraichstraße gelegen.
Geplant wäre hier eine Bebauung durch die Firma Zunko Stahlhandels GmbH gewesen; in Summe hätten hier fünf Objekte errichtet werden sollen, das größte in einer Dimension von 52 mal 52 Meter und mit fast 13 Metern Höhe. Mit 13. Dezember wurde jedoch ein Insolvenzverfahren gegen dieses Unternehmen eröffnet, damit ist auch das Bauprojekt vom Tisch.

- Durch dies hohle Gasse muss er kommen... Das Nadelöhr für Lkw's bei der S6-Unterführung an der Mitteraichstraße
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Volle Transparenz zugesichert
Noch vor der Insolvenz wurde das Grundstück jedoch verkauft. Was jetzt damit geplant ist, das liegt derzeit noch im Unklaren. Gegen den Bebauungsplan, der bis 20. Dezember in der Stadtgemeinde Bruck zur Einsicht aufgelegen ist, hat es von den Bewohnern in Mitteraich rund fünfzig schriftliche Einwendungen gegeben. Fritz Ploner ist einer der Anrainer, der auch Einwendungen verfasst hat: "Ich hatte ein sehr konstruktives Gespräch mit Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier, Stadtamtsdirektor Markus Hödl und dem Brucker Stadtbaudirektor Robert Pichler. Uns wurde volle Transparenz und eine Bürgerinformation im Jänner zugesichert", so Fritz Ploner.
Nichtsdestotrotz will sich rund um die Mitteraicher Fritz Ploner, Andrea Narnhofer, Helmut Fortmüller und Andreas Pohl eine Bürgerinitiative bilden. "Wir erwarten uns dadurch erweiterten Rechtsanspruch, mehr Gehör und mehr Eingriffsmöglichkeiten", so Fritz Ploner.
Zulieferung durchs Siedlungsbeiet
Gefordert wird eine schonendere Umsetzung des Bebauungsplanes. "Wir sind durch S 6 und Deponie schon genug lärmbelastet und von Schwerverkehr benachteiligt. Was sollen wir noch alles schlucken", so Narnhofer. Besonders stößt man sich an der Zufahrt zum besagten Grundstück über die Mitteraicherstraße. "Das würde eine weitere Wertminderung der Einfamilienhäuser in diesem Siedlungsgebiet herbeiführen", befürchtet Helmut Fortmüller.
"Wenn wir schon hier ein Gewerbeobjekt schlucken müssten, dann wäre eine Zu- und Abfahrt direkt entlang der S 6 weitaus problemloser und mit weit weniger Adaptierungen verbunden. Auch die Anbindung an die S 6 und die Oberaichstraße wäre direkt gegeben", erklärt Andreas Pohl.

- Andrea Winkelmeier: "Ich bin mit den betroffenen Bürgern vor Ort im Gespräch und habe auch Verständnis für die Sorgen der Bewohner."
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Der Bebauungsplan muss erst (voraussichtlich im März) vom Gemeinderat abgesegnet werden. "Bis dahin wollen wir auch die Gemeinderatsmitglieder aufrütteln und über die Problematik informieren. Die Zeit des Drüberfahrens sollte vorbei sein und ich bin hoffnungsfroh, dass es unsere Bürgermeisterin ähnlich sieht", so Fritz Ploner diplomatisch.
Bgm. Andrea Winkelmeier dazu: "Wir befinden in uns in einem laufenden Verfahren. Genaueres kann man derzeit noch nicht sagen. Ich bin jedoch mit den betroffenen Bürgern vor Ort im Gespräch, habe die Anliegen mitgenommen und habe auch Verständnis für die Sorgen der Bewohner. Im Jänner wird es weitere Gespräche geben."
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