Wir werden acht Medaillen holen

- Audienz beim Kaiser: WOCHE-Redakteur Marcus Stoimaier im Interview mit Ski-Legende Franz Klammer.
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Franz Klammer sprach mit der
WOCHE über die WM in Schladming.
Audienz bei Österreichs Ski-Kaiser: Franz Klammer weilte in der letzten Woche in Graz, suchte sich bei "Cookina" seine Traumküche aus – und der WOCHE gewährte der beste Abfahrer der Geschichte ein exklusives Interview zur WM.
WOCHE: Schladming. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dem WM-Ort?
Franz Klammer: Zunächst einmal gute. Es war 1973, da hab ich auf der Planai das erste Weltcuprennen überhaupt gewonnen, gleichzeitig war's auch mein erster Sieg. An diese Fahrt mit den wilden Sprüngen über die Straßen kann ich mich noch genau erinnern – das war damals schon ein Wahnsinn.
1982, bei der ersten WM in Schladming, lief es dann aber leider nicht so gut ...
Stimmt. Mich hat's im Abfahrtstraining voll in die Netze gehaut und mir hat alles weh getan. Im Rennen bin ich dann nur Siebenter geworden, das war schon eine Enttäuschung.
Sie kennen die Strecke auf der Planai ja gut – was halten Sie eigentlich von der WM-Abfahrt?
Prinzipiell ist der Berg super. Ich hab ja damals bei meinem Sieg in Schladming sogar einen Geschwindigkeitsweltrekord für Weltcuprennen aufgestellt. Ich hoffe nur, dass die FIS eine richtige Abfahrt steckt und nicht wieder so viele Richtungsänderungen wie beim Weltcupfinale im letzten Jahr einbaut. Wir wollen alle eine richtige Abfahrt sehen, so wie in Wengen oder Kitzbühel.
Der Rummel und Druck rund um die WM wird für unsere Ski-Stars täglich größer, wie kann man da eigentlich cool bleiben?
Ganz einfach, keine Zeitungen lesen, nicht fernsehen und glaub keinem, der dir erzählt, wie gut du doch bist – so hab's halt ich gemacht. Man muss sich einfach nur auf sich selbst konzentrieren. Aber da mache ich mir bei einem Marcel Hirscher oder Klaus Kröll keine Sorgen.
Wie werden Sie persönlich die WM verfolgen?
Ich bin in Schladming voll im Einsatz – bei der Eröffnung bin ich dort, dann habe ich die Ehre, eine Siegerehrung vorzunehmen und natürlich bin ich vor allem als Fan dabei.
Sie sind in Österreich noch immer der Inbegriff des Skifahrers. Kommen Sie selbst überhaupt noch dazu?
So auf 50, 60 Tage komme ich schon noch im Jahr. Außerdem schaue ich mir jedes Rennen im TV an und bin bei manchen natürlich auch live dabei.
Wie sind sonst Ihre Verbindungen zur Steiermark?
Ich bin immer gerne da, gehe in Schladming ja auch immer wieder selbst Ski fahren. Außerdem haben wir früher in Graz immer unseren ersten Trainingskurs des Jahres gehabt. Wir haben da draußen beim Schloss Eggenberg gewohnt – das war eine schöne Zeit.
Zum Abschluss noch ein Tipp: Wie viele Medaillen holen die Österreicher in Schladming?
Schwierig. Ich glaub, dass sechs schon in Ordnung wären, neun wären wirklich super – aber ich sage, wir holen acht.
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