Lehrbetrieb des Monats
Bretter aus St. Marein, die die Welt bedeuten

- Tobias Peinsipp aus Kapfenberg lernt Holz- und Sägetechniker.
- Foto: Andrea Stelzer
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Mareiner Holz - Brettveredelung GmbH, ein international tätiger Holzveredelungsbetrieb, arbeitet mit den Elementen Erde, Luft, Feuer und Wasser. So werden schöne und besondere Architekturen mit soliden Holzprodukten veredelt. Angesiedelt ist der Betrieb mit 48 Mitarbeitern in St. Marein. Vielen bekannt als Mareiner Holzmarkt, obwohl dies nur ein kleiner Teilbereich der Firma ist. Kann man dort als Endkunde Farben, Lacke und Holzplatten kaufen, so passiert in den Hallen dahinter Großes, Schönes und Besonderes: Eine Manufaktur, die sich auf die Entwicklung von Nischenprodukten spezialisiert hat: Massivholzbretter mit unterschiedlichsten Brettveredelungstechniken. Der Kunde kann zwischen den unterschiedlichsten Holzarten, Modifikationen, Oberflächen und Beschichtungen wählen. Die Hölzer werden thermisch behandelt, gedämpft, gebrannt, gebürstet, geschliffen, geölt, gehackt oder verkohlt und so für jeden Auftrag individuell entwickelt. Das Ergebnis sind Terrassendielen und Wandpaneele in den unterschiedlichsten Farben und Optiken, die in der Innenraumgestaltung, bei Fassaden und Terrassen zur Anwendung kommen. Eine Neuerung bringt die Produktion der Drei-Schicht-Platten, die vielseitig im Interior-Design sowie im Mobiliar angewendet werden.
Fachkräfte aus eigenen Reihen
„Als Wirtschaftsbetrieb ist es uns besonders wichtig und wir sehen es als unsere Verpflichtung an, die Jugend auszubilden. Nur jammern hilft nichts, man muss dem Fachkräftemangel aktiv entgegenwirken“, sagt Lehrlingsausbilder Martin Breitenberger.
Derzeit wird ein Holz- und Sägetechniker ausgebildet. Tobias Peinsipp wollte sich bei Voestalpine bewerben, hat sich dann aber umentschieden und es nicht bereut: „Ich musste von der Schule aus ein Praktikum machen und meine Mutter hat mir den Zettel von Mareiner Holz mitgebracht. Ich kannte die Firma nicht, aber nachdem ich früher meinem Onkel schon gerne geholfen habe, Kleinigkeiten zu tischlern, klang das interessant. Ich habe mich beworben und wurde genommen.“ Tobias nennt seinen Arbeitgeber sogar eine kleine Familie. „Wir verstehen uns gut, die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und wir können auch Spaß haben, sofern die Arbeit gut gemacht wird."
Suche nach Lehrlingen ist schwierig
Geschäftsführer Hannes Dietrich: „Es ist wahnsinnig schwierig, Lehrlinge zu finden. Vielleicht sind wir als großer interessanter Ausbildungsbetrieb mit vielen Chancen noch zu wenig bekannt. Dabei bieten wir viel.“ Die Assistentin der Geschäftsführung, Julia Plewa dazu: „Bei ausgezeichnetem und gutem Erfolg bei der Lehrabschlussprüfung winkt der Führerschein. Es gibt einen Fitnessraum, hochwertige Arbeitskleidung, Jausen, Kaffee, Mineralwasser und Obst. Und (lacht) bei über 30 Grad auch Gratiseis. Das kommt heuer ziemlich oft vor.“
Kunden im In- und Ausland
Die Kunden sind Hoteliers, Architekten und der Handel. Als Projekte in der Nähe werden genannt: Die Vogelhäuser beim Steirereck am Pogusch, die Terrasse des neuen Restaurants Bachstelze im Hotel Böhlerstern, die Fassade und Romantikzimmer Roanwirt oder der Mareiner Kindergarten. Die Liste lässt sich in Österreich und dem Ausland (70 Prozent Export) beliebig fortsetzen.
Kollegen erwünscht
Tobias und die Geschäftsführung freuen sich auf weitere Lehrlinge. Ausgebildet werden auch Metallbearbeiter für Instandhaltung, Werkstatt und Schleiferei.
^Andrea Stelzer
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