Montanterminal Kapfenberg
Schienenverbindung Kapfenberg-Triest eröffnet

Zur Eröffnung der neuen Zugsverbindung wurde ganz offiziell ein Band durchtrennt. | Foto: Kern
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Am Montanterminal Kapfenberg wurde am Montag feierlich eine neue Schienenverbindung zwischen Kapfenberg und Triest eröffnet. Maßgeblich dafür verantwortlich sind die RHI Magnesita sowie MSC.

KAPFENBERG. Von einem "ganz großen Tag" sowie einem "wichtigen Meilenstein" hin in Richtung Diversifikation der Lieferkette war am Montag die Rede, als am Montanterminal Kapfenberg eine neue Schienenverbindung feierlich eröffnet wurde. Sie soll ab sofort Kapfenberg mit dem Mittelmeerhafen Triest in Italien verbinden und auf diese Weise  die Zuverlässigkeit der Lieferkette für Kunden weltweit verbessern.

Ins Leben gerufen bzw. auf die Schiene gestellt wurde diese vom Weltmarktführer der Feuerfestindustrie RHI Magnesita und dem globalen Versand- und Logistikexperten MSC. Sinn und Zweck der Verbindung: "Wir werden damit schneller, zuverlässiger und nachhaltiger", brachte es Constantin Beelitz von RHI Magnesita gleich zu Beginn auf den Punkt.

Constantin Beelitz (RHI) | Foto: RHI/Maili
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Bekenntnis zum Wirtschafts-Standort

"Die Steiermark ist mit den Standorten Veitsch und Breitenau für die RHI Magnesita das wichtigste Bundesland in ganz Europa und die Errichtung der neuen Verbindung daher ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Steiermark", so Beelitz weiter. Unabhängiger, planbarer und schneller würden daher die Abläufe in Zukunft und es ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, schließlich schafft man mit der Verbindung, noch mehr LKW von der Straße weg zu bekommen, während man die Versorgung der internationalen Kunden mit Feuerfestprodukten schnell, zuverlässig und nachhaltig sicherstellen kann.

Die Nähe zum Hafen von Triest macht Kapfenberg zu einer strategisch wichtigen Drehscheibe und bietet die Möglichkeit, wertvolle Zeit in der Logistik zu sparen. Die Ware von RHI Magnesita aus den Werken in der Veitsch und Breitenau wird in Kapfenberg verladen und direkt nach Triest transportiert. Dort wird sie auf MSC-Schiffe umgeladen und über das globale Servicenetz von MSC weltweit zu den Kunden von RHI Magnesita transportiert. Dank dieses verbesserten „Tür-zu-Tür“ Angebots konnte RHI Magnesita die Transitzeiten um eine ganze Woche verkürzen.

Foto: RHI/Maili

CO2-Bilanz verbessert sich nachhaltig

Vor der Inbetriebnahme der neuen Bahnlinie wurden die Produkte von RHI Magnesita per LKW zu Zwischenlagern und dann auf der Straße nach Antwerpen, Rotterdam und Koper transportiert. Jetzt werden die Produkte in Kapfenberg in Container verladen und direkt per Bahn nach Triest geliefert, wodurch sich die Zahl der Straßenkilometer verringert, und die CO2-Bilanz jedes einzelnen Containers verbessert.

Bei der Schaffung der neuen Bahnverbindung arbeiteten der Montan-Terminal, der Schienengüterlogistikunternehmen Innofreight und die Eisenbahnverkehrsunternehmen ecco-rail auf österreichischer sowie Medway Italy auf italienischer Seite zusammen und schufen eine Lösung, die RHI Magnesita eine optimale Zuverlässigkeit in der Lieferkette garantiert. 


Pressekonferenz am Montanterminal: Constantin Beelitz, Daniel Prutti, Rene Hirzberger, Nicola Lelli, Christian Glauninger und Peter Wanek-Pusset. | Foto: Kern
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Daniel Prutti (RHI) sprach von schweißtreibenden Monaten, in denen das Projekt umgesetzt wurde. "Die internationalen Lieferketten waren durch die Covid-Pandemie stark beeinträchtigt. Hier ist in der Zwischenzeit ein Zentrum der Resilienz entstanden. Dieser multifunktionale Terminal wird auch bei großen Veränderungen nicht einbrechen."

Dass dieses Konzept binnen kürzester Zeit auf die Beine gestellt werden konnte, erwähnte Rene Hirzberger (ebenfalls RHI) in seinen Grußworten. "Wir haben damit mit Sicherheit etwas Großartiges geschaffen."

Viele erste Male zum Feiern

Dass mit dem neuen Terminal sehr viele "erste Male" gefeiert werden können, betonte Nicola Lelli vom Logistikexperten MSC. "Zum ersten Mal gibt es eine internationale Strecke von Österreich nach Italien; zum ersten Mal gibt es eine Kooperation in dieser Form zwischen Österreich und Italien; zum ersten Mal wurden ganz neue Container von Innofreight dafür benutzt, wobei die Firma auch zum ersten Mal einer externen Firma die Verwendung dieser Container erlaubt hat. Und: der erste Zug ist bereits abgefahren", so Lelli in seiner Ansprache. Jetzt gehe es konkret darum, den Terminal weiter auszubauen und auch die Frequenz sowie die Kapazität der Züge zu erhöhen. "Mit dieser neuen Verbindung zum Meer wird die Industrie in der Region noch wettbewerbsfähiger", ist sich Lelli sicher.

Gruppenfoto aller projektbeteiligten Firmen mit Wirtschafts-Stadtrat Matthäus Bachernegg. | Foto: Kern
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Als "Tor der steirischen Industrie in die Welt" bezeichnete Hausherr Christian Glauninger den neuen Terminal. "Wir schaffen damit eine direkte Verbindung an den Hafen Triest, das ist eine globale Logistiklösung. Wir sprechen hier von 'glocal logistics'", so Glauninger in Anspielung auf die Verbindung der beiden Begriffe global und logistisch.
Er betonte auch die gute Zusammenarbeit den anwesenden global player RHI und MSC. "Wir haben sehr schnell erkannt dass es wichtig ist, nicht lange zu reden sondern zu tun. Und wir haben immer auf Augenhöhe miteinander arbeiten können."

Neben der Zeitersparnis durch kürzere Wege und der erhöhten Nachhaltigkeit durch den Schienentransport bietet der neue Service auch garantierte Kapazitäten für RHI Magnesita, was die Planungssicherheit erhöht. Darüber hinaus werden neue Waggons, speziell von Innofreight hergestellt, um die schwereren Lasten zu transportieren. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Platz, was wiederum die Effizienz und damit die Nachhaltigkeit erhöht.

Transportiert wird die Ware mit Containern der Brucker Firma Innofreight | Foto: RHI/Maili
  • Transportiert wird die Ware mit Containern der Brucker Firma Innofreight
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Weiterer Ausbau geplant

Glauninger erklärt konkret, in wiefern der Terminal jetzt ausgebaut werden soll: "Dieser Ausbau soll konkret in drei Stufen erfolgen. Wir wollen in den nächsten fünf bis zehn Jahren einerseits die Fläche um rund 40.000mvergrößern; andererseits auch die Abstellflächen erhöhen und den Gleiskörper ausbauen."

Die Container für die Zugsverbindung werden – wie bereits erwähnt – von Innofreight zur Verfügung gestellt, Peter Wanek-Pusset dazu: "Wir schaffen damit eine bessere Anbindung an die Mittelmeerhäfen. Das ist in Hinblick auf die Fertigstellung der Koralmbahn sehr wichtig. Und ich bin überzeugt: es gibt noch sehr viel Entwicklungspotenzial in diese Richtung in unserer Region."

Foto: RHI/Maili

Über RHI Magnesita

RHI Magnesita ist der Weltmarktführer bei hochwertigen Feuerfestprodukten, -systemen und -serviceleistungen, die für industrielle Hochtemperaturprozesse über 1.200 Grad Celsius in einer Vielzahl von Industrien, darunter Stahl, Zement, Nichteisenmetalle und Glas, unverzichtbar sind. Durch die vertikal integrierte Wertschöpfungskette, die vom Rohstoff bis zum Feuerfestprodukt und leistungsorientierten Gesamtlösungen reicht, bedient 
RHI Magnesita Kunden in nahezu allen Ländern weltweit. Das Unternehmen beschäftigt rund 13.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 33 Hauptproduktions- sowie mehr als 70 Vertriebsstandorten

Über MSC

Gegründet 1970 als Familienunternehmen mit dem Hauptsitz in Genf, Schweiz ist MSC – Mediterranean Shipping Company, seit Jänner 2022 Weltmarktführer in der globalen Containerschifffahrt. Die Gruppe beschäftigt über 150.000 Mitarbeiter in der ganzen Welt, ist aktives Mitglied des Global Compact der Vereinten Nationen und bedient aktuell mit 730 Schiffen, darunter die modernsten Containerschiffe der Welt, 520 Häfen auf mehr als 260 Routen auf der ganzen Welt

Nicola Lelli (MSC) | Foto: RHI/Maili

Über Medlog

Medlog wurde 1988 gegründet und ist ein unabhängiger Logistikdienstleister und Spezialist für multimodale Transporte (Straße, Schiene, Binnenschiff und Seeverkehr). Angetrieben von der Mission, kosteneffiziente, integrierte und nachhaltige Punkt-zu-Punkt-Lösungen für Kunden zu liefern, wird in Anlagen, Infrastruktur und Technologie auf der ganzen Welt investiert.
 Medlog Austria hat 2022 seine ersten Züge und LKWs in Betrieb genommen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: www.msc.com/medlog

Über Medway Italy

Medway Italy wurde 2018 gegründet und erhielt 2019 die Eisenbahnlizenz und das Sicherheitszertifikat. Medway Italy bietet Schienentransporte mit Ganzzügen an, die die wichtigsten italienischen Häfen mit den Inlandsterminals für Seecontainer verbinden.



Über ecco-rail

Gegründet 2011 in Wien, zählt ecco-rail zu den modernsten privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen Österreichs. Seit 2014 gibt es eine Niederlassung in Deutschland, welche das Netzwerk in Europa stärkt. Mit 250 Mitarbeiterinnen und MItarbeiter werden jährlich mit 7.000 Zügen knapp 3 Millionen Zugkilometer gefahren. 

Peter Wanek-Pusset (Innofreight) | Foto: RHI/Maili
  • Peter Wanek-Pusset (Innofreight)
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Über Innofreight

Innofreight ist der Anbieter von kompletten Logistiklösungen im Schienengüterverkehr. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung von innovativen Waggons, Containern und Entladesystemen für und in Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Innofreight-Equipment ist in 20 Ländern im Einsatz, rollt auf allen drei gängigen Spurbreiten und bewegt jährlich rund zwei Millionen TEU auf der Schiene. Neben dem Hauptsitz in Bruck an der Mur ist Innofreight international mit Standorten in Deutschland, Tschechien, Slowenien, Schweden und der Schweiz vertreten und beschäftigt rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter


Über Montan

Die Montan Spedition ist der Inbegriff für montanistische Logistik mit kombinierten Transportlösungen. Die Montan Spedition ist der Experte in diesem Geschäftsfeld in Europa und verfügt über einen erheblichen Innovations- und Know-how-Vorsprung. Diese Vorteile werden täglich von namhaften Kunden genutzt, die so ihre Vorreiterrolle in ihren Branchen und Märkten optimal behaupten können. 


Christian Glauninger (Montan) | Foto: RHI/Maili
  • Christian Glauninger (Montan)
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Über TMT

Trieste Marine Terminalgehört zur T.O. Delta Gruppe, einem der wichtigsten Logistik- und Transportunternehmen auf dem italienischen Markt, mit weltweiten Investitionen in See- und Intermodal-Terminals, Schifffahrts- und Speditionsunternehmen sowie internationalen Speditionsfirmen. Seit 2004 ist T.O. Delta Anteilseigner von Trieste Marine Terminal (TMT), dem Containerterminal des Hafens von Triest. In der nördlichen Adria kontrolliert T.O. Delta auch die "Compagnia Portuale", die 90 Prozent des Volumens des Hafens von Monfalcone umschlägt. Das Terminal ist hochspezialisiert auf den Umschlag von trockenen Massengütern, Holz, Stahlprodukten und anderen Arten von nicht containerisierter Fracht. Die direkte Kontrolle der beiden Terminals, zusammen mit anderen Investitionen im Transport- und Logistikbereich, wie z.B. Speditionsunternehmen und ein maritimes Feederunternehmen, schaffen ein Logistiksystem für die Nordadria, das in der Lage ist, die verschiedenen Bedürfnisse von Importeuren und Exporteuren zu befriedigen. 

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