LH Hans Peter Doskozil
„Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betont, dass wir nun einen kontrollierten Weg zurück zur Normalität brauchen. | Foto: Archiv
  • Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betont, dass wir nun einen kontrollierten Weg zurück zur Normalität brauchen.
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LH Hans Peter Doskozil über ein Jahr Corona-Pandemie und was die Politik daraus gerlent hat.

Was ist uns im Kampf gegen die Corona-Pandemie gelungen?
DOSKOZIL: Wir sind in der Krise über uns hinausgewachsen – als Gemeinschaft, aber auch jede und jeder Einzelne. Viele Bürgerinnen und Bürger haben im vergangenen Jahr Unglaubliches geleistet, um der Gesellschaft zu dienen. Dafür bin ich dankbar.
Mit ihrer Unterstützung ist es uns im Burgenland gelungen, eine Test- und Impforganisation aufzustellen, mit der wir uns im Bundesländervergleich ganz vorne ansiedeln. Natürlich hängt das weitere Impftempo ausschließlich davon ab, wie effektiv die Bundesregierung Impfstoffe beschafft.

„Wir haben rasch auf die Krise reagiert“

Die Krise ist aber nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine wirtschaftliche und soziale, das dürfen wir nicht übersehen. Wir haben es im Burgenland geschafft, die heimische Wirtschaft und auch den Arbeitsmarkt durch COVID-Pakete zu stabilisieren. Wir haben rasch auf die Krise reagiert und betroffene Unternehmen mit zielgerichteten Maßnahmen unterstützt, wodurch wir Firmen retten und damit rund 4.000 Arbeitsplätze sichern konnten. Dass wir wirtschaftlich aber auch in vielen anderen Bereichen trotz Pandemie gut dastehen, wäre ohne den starken Zusammenhalt und die Solidarität vieler Burgenländerinnen und Burgenländer nicht möglich. Darauf können wir stolz sein.

Was haben wir bislang aus der Corona-Krise gelernt?

COVID erteilte uns eine gesellschaftliche und eine politische „Lektion“. Einerseits mussten wir lernen, dass ein gesellschaftliches Leben zu haben, in ein Lokal essen zu gehen oder sich mit Freunden zu treffen nicht mehr selbstverständlich, aber umso wichtiger für unser seelisches Wohlergehen ist. Andererseits wurde deutlich, welch zentralen Stellenwert das Gesundheitswesen in unserer politischen Arbeit hat. Unser Ansatz, ins Gesundheitssystem zu investieren, erwies sich also als richtig.

Auf welche Bereiche konzentrieren sich diese Maßnahmen und Investitionen?
Mit der Spezialisierung der Krankenhäuser, dem Neubau des Krankenhauses Oberwart und dem neuen Krankenhaus in Gols können wir die hohe Qualität des Spitalswesens auch künftig garantieren.

„Es ist mir wichtig, dass auch möglichst viele Burgenländerinnen und Burgenländer mit hausärztlichen Leistungen in ihrem Wohnort versorgt sind.“

Eine gute ärztliche Versorgung wird durch finanzielle Zuschüsse für die Gründung oder Übernahme von Ordinationen und Stipendien für angehende Medizinstudierende erreicht. Es ist mir wichtig, dass auch möglichst viele Burgenländerinnen und Burgenländer mit hausärztlichen Leistungen in ihrem Wohnort versorgt sind. Daher haben wir mit der KRAGES ein Pilotprojekt gestartet, um in Gemeinden, die schon lange keine niedergelassene Allgemeinmedizinerin bzw. keinen Allgemeinmediziner finden, die ärztliche Versorgung sicherzustellen.

Was braucht es in der Region?
COVID wird uns weiterhin begleiten. Daher braucht es endlich klare und nachvollziehbare Maßnahmen, die die Bevölkerung auch mittragen kann. Wir brauchen einen starken Staat, der Sicherheit gibt und durch richtige Impulse Arbeitsplätze und Wirtschaft stützt.

„Die neoliberale Devise ,mehr privat – weniger Staat‘ sollte endgültig ausgedient haben

Die Österreicherinnen und Österreicher brauchen einen starken öffentlichen Sektor als Rückhalt. Das wird entscheiden, wie wir nach der Krise dastehen und ob wir auch wirtschaftlich die Rückkehr zur Normalität schaffen. Die neoliberale Devise „mehr privat – weniger Staat“ sollte endgültig ausgedient haben. Seitens der Burgenländischen Landesregierung werden wir weiterhin konjunkturbelebende Maßnahmen setzen, die nachhaltig positive Effekte erzielen. Mit dem Burgenland-Bonusticket, dem Kulturgutschein, dem Handwerkerbonus und strategischen Beteiligungen an Unternehmen kurbeln wir die regionale Wertschöpfung an. Steuergelder gezielt einsetzen, um private Gelder zu aktivieren, ist ein wichtiger Ansatz, aber auch der Mindestlohn gehört endlich umgesetzt, denn die Krise hat gezeigt, wer die wahren Leistungsträger unserer Gesellschaft sind. Diesen Menschen zu applaudieren reicht nicht. Wertschätzung muss sich auch in einer fairen Entlohnung niederschlagen.

Wie soll der Weg zurück in die Normalität erfolgen?
Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben. Wir brauchen einen kontrollierten Weg zurück zur Normalität, zurück in einen gesellschaftlichen Kontext, der uns wieder Freude bereitet. Es gibt in vielen Bereichen bewährte Sicherheitskonzepte, die Lockerungen erlauben würden. Tourismus, Gastronomie, Sport und Kultur brauchen verlässliche Perspektiven.
Für den Tourismus zum Beispiel haben wir uns im Burgenland als Testregion angeboten und wir werden weiterhin die richtigen Alternativen anbieten – die letzte Entscheidung liegt aber bei der Bundesregierung. In unserem Land gut und sicher leben zu können, das muss unser Anspruch bleiben.

• Kommentar von Chefredakteur Christian Uchann

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