Buchtipp: Themse, Tod und Tower - der London-Führer (nicht nur) für Juristen
(kra) Die Wiener Autorin Barbara Sternthal fiel mir erstmals vor ein paar Jahren mit ihrem Buch "Wien man Venezianer wird" auf. In Folge las ich "Dogen, Diebe, Delinquenten - der Venedig-Führer für Juristen" von ihr und nun ihr Buch "Themse, Tod und Tower - der London-Führer für Juristen". Und ich finde, alle drei Bücher sind lesenswert. Doch heute möchte ich meine Meinung über ihr letztes Buch verbreiten.
Ein durchaus spannender und informativer London-Führer nicht nur für Juristen
Vom Format her ein kleiner Führer, vom Inhalt her rund 140 Seiten geballte Information über Geschichte, Rechtswesen, Personen und Vorfälle. Ich gebe aber gerne zu, dass es manchmal sehr intensiv wird, was da an Wissen vermittelt wird und Juristen da und dort aufgrund ihres Fachwissens bei manchen Begriffen im Vorteil sind. Aber wer sich einmal von einer ganz anderen Seite mit der Geschichte Londons auseinandersetzen will, der erfährt in diesem Buch jede Menge Wissenswertes.
Die "City of Westminster" war stets das politische Zentrums Londons und somit Großbritanniens
Zunächst einmal stellen die räumliche Entwicklung Londons mit Hauptthema der „City of Westminster“ und die politische Entwicklung Großbritanniens im Allgemeinen, London im Speziellen, die zentralen Themen dar. So lernt der Leser gut verstehen, wie sich die einzige konstitutionelle Monarchie der Welt entwickeln konnte, wieso Großbritannien ein Land ohne geschriebene Verfassung wurde u.a.m. Manche Traditionen werden verständlich, wie der alljährliche Gang der „Yeomen of the Guard“ durch das Parlament mit Laternen, der auf da „Gunpowder Plot“ im Jahr 1605 zurückgeht.
Juwelen-Coup, adelige Gefangene - der "Tower of London" und seine Raben
Die Geschichte über den „Tower of London“, etlicher Könige und ihrer Frauen sind dann wieder für jedermann interessante Kapitel. Das Kapitel über die Schauplätze des englischen Rechtssystems berichtet einerseits über das Rechtssystem an sich, andererseits über Schauplätze in London, die man unbedingt besuchen sollte, weil sie noch authentisch erhalten geblieben sind, wie beispielsweise die „Inns of Court“, die „Anwaltsschulen“ Londons. Auch über Kurioses kann man lesen, beispielsweise über Jeremy Bentham, einen berühmten Rechtsanwalt, dessen konserviertes Skelett, das man angezogen und mit einem Wachskopf versehen im University College London noch heute bestaunen kann. Im Kapitel über Galgenvögel, Missetäter und Halunken erfährt der Leser von einigen Aufsehen erregenden Kriminalfällen, von einem Gericht als Hotel, Scotland Yard und anderem.
Ein Personenregister und eine Bibliografie schließen dieses auch optisch gut gemachte Buch ab. Denn besondere Geschichten und Personen werden immer in eigenen, farblich unterlegten Kästen dargestellt, was das Lesen sehr angenehm macht. Ein interessantes Buch „der anderen Art“.
Info:
Themse, Tod und Tower
Der London-Führer für Juristen
Barbara Sternthal
ISBN 978-3-214-00501-6 (Manz)
ISBN-10:3-214-00501-4
2011 erschienen in der Manzschen Verlags- und Universitätsbuchhandlung Wien
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