Rubys großer Fang

Chiara in Action: Johannes Loidl belohnt seinen Hund mit der Beißwurst.
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WALS (grau). Entgegen mancher Gerüchte sind die Drogenfahnder auf vier Pfoten nicht drogensüchtig. Erstens könnten sie dann nicht arbeiten und zweitens wäre das tödlich. "Früher wurden die Hunde zur aktiven Suche ausgebildet. Das heißt, sie haben die Suchtmittel aufgespürt. Heute ist das nicht mehr so. Sie finden passiv und legen sich hin, wenn sie erfolgreich sind. Mit den Drogen kommen sie nicht in Berührung", erklärt Bezirksinspektor Johannes Loidl, Kommandant der Salzburger Diensthundeinspektion. Sein Nachwuchshund Chiara ist gerade in Grundausbildung. Danach kommt die "Nasenspezialisierung". Diese Zusatzausbildung dauert zwei Monaten und macht aus einem Polizeihund einen Suchtmittelspürhund. Mit ihm wird der Hundeführer ausgebildet, der sich auch privat um den Hund, der Eigentum des Staates ist, kümmert. Geht der Hund "in Pension", wird er seinem Hundeführer geschenkt.

"Ein drogensüchtiger Hund kann nicht funktionieren", sagt Loidl. Die Hunde werden in ihrer Ausbildung nicht abhängig gemacht, sondern mit Motivation trainiert. "Es gibt etwa fünf Grundgeruchsträger. Die kommen in allen Suchtmitteln – wie Cannabis, Heroin, Kokain oder Designerdrogen – vor. Darauf werden die Hunde konditioniert."

Gezieltes Schnüffeln gibt es nur nach Anweisung. "Natürlich kommt es vor, dass Ruby etwas riecht und mir das anzeigt, aber eigentlich sucht sie nur auf Befehl", sagt Hundeführer Ottmar Oberauer aus Wals. Er und Ruby hatten vor Kurzem einen großen Erfolg. "Ruby hat 260 Gramm Chrystal Meth gefunden." Dieser Fund im Wert von etwa 15.000 Euro war der zweite an diesem Tag, in der Früh hatte Ruby bereits 10 Gramm der Droge entdeckt.

Wie nah das Suchtmittel sein muss, kommt auf die Rahmenbedingungen an. "Der Wind kann das sehr beeinflussen. Ein Hund kann mehrere Meter weit riechen oder bei zehn Zentimetern Abstand nichts erkennen", sagt Loidl. Gesucht wird, wenn es einen Verdacht gibt. "Menschen werden nicht von unseren Hunden durchsucht. Höchstens Gewand, das wir auf den Boden legen."

Fünf Suchtmittelspürhunde gibt es in der Stadt Salzburg. Sie sind auch für den Flachgau und Tennengau zuständig. "Sie arbeiten unbeschreiblich viel", sagt Loidl. "Fast bei jedem Dienst gibt es einen Einsatz. Wenn sie suchen, schnaufen sie etwa 300 Mal pro Minute ein. Normalerweise tun sie das 50 bis 60 Mal. Das Suchen ist also sehr intensiv."

Gekauft werden vorwiegend Holländische und Belgische Schäfer bei verschiedenen Züchtern. Einen eigenen für die Polizei gibt es nicht. Ottmar Oberauer und Ruby sind rund um die Uhr zusammen. Wenn er Dienst hat, ist sie auch dabei. Wer Polizeihundeführer werden will, der hat einen etwas anderen Dienst. Er kann nur in Salzburg oder in St. Johann arbeiten. Die örtlichen Inspektionen haben keine Hunde. "Normalerweise machen wir keine Streifendienste und regeln nicht den Verkehr. Aber wenn wir gebraucht werden, machen wir alle Dienste", sagt Oberauner.

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