Die Eisschützen als Gradmesser
Seehams Wasserretter zeigten Schülern, wie man auf Natureis sicher unterwegs ist – und das inklusive Live-Bergung.
SEEHAM (buk). Mit einem lauten Platscher verschwindet Peter Buchegger in einem Eisloch im Obertrumer See. Erschrockene Kindergesichter schauen ihm nach – so schnell kann es gehen, wenn man im Eis einbricht. Und genau das wollen die Seehamer Wasserretter den Volksschülern im Ort auf eindrucksvolle Weise demonstrieren. Nicht, um Angst zu verbreiten, sondern um "Das kleine Eis x Eis" zu vermitteln.
Vier Zentimeter tragen einen Menschen
"Das Eis ist so gut wie seit sechs Jahren nicht mehr", sagt Ehren-Ortsstellenleiter Christian Winkler. Am Versuchstag waren es exakt elf Zentimeter. Vier reichen aus, um einen Menschen zu tragen, zehn Zentimeter, damit sich eine Gruppe über die spiegelglatte Oberfläche bewegen kann. "Sehr wichtig ist hier allerdings, dass diese Schicht auch durchgängig ist", so Winkler.
Eis nie offiziell freigegeben
Im Gegensatz zur Stadt Salzburg wird das Eis am Obertrumer See nie offiziell freigegeben. "Wer würde denn dafür die Haftung übernehmen?", fragt Wasserretter Robert Woschitz. Ein gutes Zeichen, dass man sich selbst auf das Eis wagen kann, sei es, die Eisschützen zu beobachten: "Die messen, wie dick die Schicht ist und bringen viel Erfahrung mit." Auch, wenn die Wasserretter damit anfangen, bei den Stegen das Eis zu schneiden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es bereits gut trägt.
Selbstschutz hat Vorrang
Sollte es tatsächlich zu einem Unfall im Eis kommen, gilt die Selbstsicherung als oberstes Gebot: "Man darf niemals einem Eingebrochenen die Hand geben", erklärt Woschitz. "Die Menschen haben Panik und können einen Helfer mit hinunterziehen." Als Hilfsmittel können hier unter anderem Leitern, Bretter, Stecken oder auch ein Schal dienen. Da eine Unterkühlung lebensgefährlich sein kann, muss in solchen Fällen auch immer die Rettung alarmiert werden.
Hier geht's zum Artikel "Polizei warnt vor offenen Stellen im Eis"
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