Marktplatz neu vorgestellt
"Eine Jahrhundertchance für Grödig"
Grödig plant den in Sachen Ortsentwicklung den großen Wurf. Das Projekt, an dem die Bürger mitgearbeitet hatten, wurde letzte Woche vorgestellt.
GRÖDIG. "Das ist eine Jahrhundertchance für Grödig", meint Bürgermeister Herbert Schober. Und damit hat er wohl Recht, denn kaum eine Gemeinde hat das Glück, seinen Marktplatz völlig frei neu zu gestalten. Auch in Grödig ist das nur möglich, weil die Gemeinde vor sechs Jahren vorausschauend das Gut Rosenlehen gekauft hat. Das Kernhaus wird bleiben, aber modern aufgestockt. Es wirkt somit als Vermittler zwischen traditioneller und zeitgenössischer Baukultur und wird zum Kulturturm des Marktplatzes werden. Daneben entstehen fünf neue Gebäude, die sich von der Dachform her dem Ortsbild anpassen. Sie sind verbunden durch Arkadengänge, die die Besucher vor Regen und Sonne schützen und auch von oben begehbar sein werden. Sie fügen den Platz zusammen und lassen trotzdem Durchblicke nach außen zu.
Ein Jahr intensive Planung
Das ganze Konzept, das letzte Woche vorgestellt wurde, ist das Ergebnis eines langen und spannenden Prozesses. Erst wurde der Entwurf von Architekt Martin Oberascher von einer Fachjury aus 17 Projekten ausgewählt. Dann waren die Grödiger eingeladen ihre Ideen einzubringen. Es entstand im letzten Jahr ein Miteinander vom planenden Archtitekten mit Anrainern, Vereinen und Bürgern. "Eine noch bessere Bürgerbeteiligung gibt es nicht", freut sich Schober.
Dreieck für lebendigen Ort
"Der Platz liegt perfekt", erklärt Architekt Martin Oberascher. Denn die klassischen Achsen eines Ortes bilden die Kirche, Handel und öffentliche Gebäude. Und genau in der Mitte dieses Dreieckes befindet sich der neue Marktplatz. Auch Robert Grasser vom Salzburger Institut für Raumordung (SIR) sieht die Aufwertung des übrigen Ortes: "Bei der Kreuzung Spar und Apotheke entstand ein Zentrum. Nun wird die Hauptstraße aufgewertet, sie wird die Verbindung von dort zum zweiten Zentrum, dem neuen Marktplatz." Nach den Bürgerbeteiligung-Workshops stand fest, dass die fünf Neubauten mit Bedacht befüllt werden sollen. Neben Flächen für Kultur und Vereine und Wohnungen in den Obergeschossen sollen Handel und Gastronomie angesiedelt werden. Ein Café und ein Bistro mit Bauernladen sind angedacht. Es könnte aber auch ein Wirtshaus Platz finden. Allerdings möchte die Bevölkerung lieber eine Wiederbelebung des Traditionshauses Noppinger, das bestens in das Konzept passen würde.
Flexibel bleiben
Für den Marktplatz ist es immens wichtig den richtigen Mix zu finden, damit die Menschen sich hier wohl fühlen. "Dabei müssen wir flexibel bleiben, denn das Projekt muss auch wirtschaftlich sein", so der Bürgermeister, der in intensiven Verhandlungen mit einer Bank und einer Immobilienfirma steht, die als Partner der Gemeinde einsteigen sollen, "damit wir die für den Bau veranschlagten 15 bis 16 Millionen Euro nicht allein stemmen müssen".
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