Alpernverein und Halm
Jugendliche bringen Streuwiese am Hintersee in Form
Die Weiden verbuschen eine Streuwiese am Hintersee. Damit sie wieder einmal im Jahr gemäht werden kann, haben Jugendliche die Wiese nun von Pflanzen befreit die da nicht hingehören.
HINTERSEE (kle). Weiden verbuschten eine Streuwiese am Hintersee. Damit sie wieder einmal im Jahr gemäht werden kann, arbeiteten letzte Woche dreizehn naturbegeisterte Jugendliche im Alter von 18 bis 26 Jahren an der Umweltbaustelle "Viel los im Moos Vol. 4".
Weiden entfernen
"Die Weiden verbuschen die Wiese und die Riesengoldrute verdrängt andere hier heimische Pflanzen, wie beispielsweise die seltene Sibirische Schwertlilie", so Projektleiter Robert Reischl. Aus diesem Grund gingen die freiwilligen Helfer aus ganz Europa erst einmal den Weiden an die Äste. Sie wurden zurückgeschnitten und ausgedünnt. Außerdem wurden die Goldruten mit ihren Wurzeln mühsam entfernt. Und das bei Temperaturen jenseits der 30 Grad. Das tat der guten Laune der Jugendlichen aber keinen Abbruch. Bei ihrer Arbeit fanden sie auch allerlei Dinge, die in der Wiese nichts zu suchen haben: Essbesteck, Gummistiefel und Puppenköpfe.
Grundbesitzer unterstützt
Mit ihrer Arbeit unterstützen die Jugendlichen die Grundbesitzer Salzburg AG und die Bundesforste (ÖBF), die diese artenreichen Flächen oft nicht ausreichend pflegen können. "Halm" pflegt solchen Wiesen das ganze Jahr über und Mitglieder arbeiten bei der Umweltbaustelle auch tatkräftig mit.
ÖBF-Revierleiter Günther Weißenbach von den Bundesforsten freut sich über die Hilfe und war auch vor Ort. Der Hintersee wird zunehmend von Badegästen überschwemmt, die auch die Streuwiese niedertrampeln.
Streuwiesen wichtig
Christian Eichberger, Gründungsmitglied von "Halm", weiß über die Besonderheiten des Standortes Bescheid: "Die Streuwiese am Hintersee ist eine der letzten und bestandreichsten Flächen, auf der die Sibirische Schwertlilie vorkommt." Außerdem gibt es hier diverse andere schützenswerte Orchideenarten.
500 Arbeitsstunden
Francesca Christ und Robert Reischl leiteten die Umweltbaustelle und haben errechnet, dass in dieser Woche von den Freiwilligen ungefähr 500 Arbeitsstunden im Wert von rund 10.000 Euro geleistet wurden. Das Latschenhochmoor in der Faistenau wurde von Bäumen befreit und in Pfarrwerfen wurden Schotterbänke gesäubert. Dort ist – österreichweit einzigartig – die Deutsche Ufertamariske zu finden. In der Ebenau waren die dreizehn Jugendlichen unterwegs, um eine Magerwiese freizuschneiden.
Arbeit ist Urlaub
Julian Becker, langjähriger Teilnehmer und Gruppenleiter des Projekts sagt: „In den letzten drei Jahren habe ich die Flächen mit ihren besonderen Arten ins Herz geschlossen. Mit der schönen
Landschaft von Salzburg im Hintergrund ist das eine tolle Kombination.“ Warum er seine Ferien opfert, um zu arbeiten? „Die Woche auf der Umweltbaustelle ist die einzige wirkliche Urlaubswoche. Zwar ist sie einerseits eine der körperlich anstrengendsten, andererseits aber auch die erholsamste.“
Vorbildhafter Einsatz
Landesrätin Maria Hutter überzeugte sich am Hintersee vor Ort von der tollen Arbeit des ganzen Teams: "Andere reden nur. Die Teilnehmer der Umweltbaustelle leisten einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt."
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