Rettungsaktion für Feldlerche
Landwirte aus dem Flachgau helfen bei Aktion "Vogel des Jahres"
Zwei Landwirte aus St. Georgen und Lamprechtshausen helfen bei der Aktion "Vogel des Jahres" mit.
LAMPRECHTSHAUSEN/ST. GEORGEN. Die Feldlerche ist in Gefahr. Die Bestände sind in den vergangenen 20 Jahren alarmierend zurückgegangen. Ihren typischen Gesang hört man nur mehr sehr selten. Aus den Grünlandgebieten Salzburgs ist das Tier weitestgehend verschwunden. "Mit der Aktion ‚Vogel des Jahres’ möchten wir auf die prekäre Situation der Feldvögel aufmerksam machen, ihren Bestand erhalten und schützen", unterstreicht Naturschutzlandesrätin Maria Hutter. Gründe für den Schwund dieses gefiederten Tieres sind Nahrungsmangel und Lebensraumverlust. Die Ornithologin Susanne Stadler erklärt, dass die Feldlerche eine niedrige Vegetation mit freien Stellen für die Aufzucht ihrer Jungen benötige. In unserem Grünland wächst dafür aber alles zu schnell.
Bewusstsein schaffen
Das Land Salzburg startete 2017 die Initiative "Wir tun was – für Feldlerche und Kiebitz". Diese wird nun mit "Vogel des Jahres" fortgesetzt. "Wir schaffen Bewusstsein, zeigen Lösungsmöglichkeiten auf und unterstützen lokale Initiativen. Im Rahmen eines Betreuungsnetzwerkes setzen engagierte Bauern freiwillige Maßnahmen zum Schutz der Tiere um", erklärt Projektleiter Günter Jaritz von der Abteilung Natur- und Umweltschutz.
Helfer im Flachgau
Einer davon ist der Landwirt Peter Absmanner aus St. Georgen, Holzhausen. Er hat bereits zwei "Lerchenfenster" angelegt. "Es handelt sich dabei um Flächen in der Größe von rund 20 Quadratmetern, die bei der Aussaat ausgespart werden und durch das Anheben der Sämaschine bei der Winterkultur entstehen", erklärt Peter Absmanner. "Der Ertragsverlust ist vernachlässigbar, die Wirkung für die Biodiversität jedoch groß." Auch Landwirt Sepp Zauner in Lamprechtshausen hat ein Herz für den "Vogel aus seiner Kindheit": "Ich hebe die Sämaschine einfach kurz auf, so entsteht ein getreidefreier Raum und damit ein idealer Lebensraum."
Maßnahmen mit Wirkung
Auch die lokale Imker- und Jägerschaft konnte der engagierte Landwirt Peter Absmanner schon überzeugen: Sie legen Blühstreifen und Lerchenfenster auf ihren Feldern an, um den Honig- und Wildbienen, dem Niederwild sowie der gefährdeten Vogelart zu helfen. "Alleine an diesem Beispiel zeigt sich, dass jeder mit relativ einfachen Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Förderung von bedrohten Arten und der Biodiversität leisten kann", freut sich Landesrätin Maria Hutter.
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