Leserbrief: Radweg versus Boden
Die folgenden Zeilen stammen von Raimund Reindl aus Obertrum am See
Schon seit Jahren warnt die Österreichische Hagelversicherung, die ja kürzlich eine Initiative gegen die überbordende Verbauung landwirtschaftlicher Nutzflächen gestartet hat, vor der Zunahme von Umweltkatastrophen. Je mehr Fläche versiegelt wird, desto höher werden die Hochwasserschäden ausfallen, so der Tenor der Experten.
"Steuergeldverschwendung"
Nur im Salzburger Straßenbauressort dürfte die einhellige Warnung noch nicht angekommen sein. In letzter Zeit wundere ich mich immer wieder, wo denn überall ein Radweg aus dem Boden gestampft wird – aktuelles Beispiel: Radweg zwischen der Mühlbergkurve und Eugendorf entlang der L102. Hätte hier nicht eine ordentliche Beschilderung durch das Ortsgebiet von Eugendorf genügt? Vom Ortszentrum führen der Radweg nach Thalgau und die Ischlerbahntrasse in die umliegenden Gemeinden weiter! Für mich ist dieses Radwegstück nichts weiter als Steuergeldverschwendung, wo noch dazu ca. 2.500 m² Grund und Boden unwiderbringlich verloren gegangen sind. Und als Sahnehäubchen oben drauf wird dieser Bodenverbrauch auch noch von klimaaktiv-mobil gefördert! Mir scheint, als ob klimaaktiv-mobil weder die örtlichen Gegebenheiten noch die Notwendigkeit eines Radwegeprojektes prüft, sondern einfach die Förderungen mit dem Füllhorn ausschüttet.
Ein weiteres Negativbeispiel findet sich in Obertrum mit dem Mattigtal-Radweg: keine Bedarfserhebung, keine Erschließung eines Siedlungsgebietes, 2.500 m² landwirtschaftliche Nutzfläche weniger und ebenso staatlich gefördert.
"Beschilderung reicht"
Ich möchte damit sagen, dass eine Beschilderung der wenig befahrenen Nebenstraßen Vorrang gegenüber einem neuen Radwegeprojekt haben muss. Denn Österreich ist auch bereits Europameister, was die Verkehrsfläche pro Einwohner betrifft.
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