Traditionshäuser im Flachgau
Nichtstun ist keine Option
Viele Wirte bieten trotz Lockdown ein Mittagsmenü. Mit den Abholgerichten halten sie den Betrieb am Laufen.
FLACHGAU. Die Gasthäuser hat es schwer erwischt. Sie wissen noch nicht, wann sie wieder aufsperren dürfen. Aber einfach den Betrieb liegen zu lassen, schaffen die wenigsten. Deshalb kochen manche für die Mittagsgäste, die halt jetzt ihr Essen abholen, anstatt es in der gemütlichen Stube zu genießen. "Wir wollen wenigstens ein bisschen was tun", so die frischgebackene Wirtin vom Gasthaus zur Post in Seekirchen, Elisabeth Gmachl. Sie übernahm das Traditionshaus, das seit 440 Jahren im Besitz der Familie ist, zum Jahreswechsel.
Verwaiste Gaststuben
"Die Gäste fehlen uns schon sehr und wir wissen noch nicht, ob die geplanten Großveranstaltungen, wie etwa die Hochzeiten im Mai, überhaupt stattfinden können." Beim Holznerwirt im Eugendorf bleibt die Küche mittags kalt. Allerdings wird für die Hausgäste, Handels- und Geschäftsreisende, abends aufgekocht. Um 19 Uhr ist aber auch hier Schluss. Dabei kommen die Mitarbeiter, die in Kurzarbeit sind, abwechselnd zum Einsatz. "Wir möchten nicht, dass sie die Motivation verlieren und die Branche wechseln", so Hausherr Gerhard Schönbauer, dem auch die Betriebsamkeit fehlt. "Das dörfliche Leben im Ort ist nicht existent." Deshalb könne das auch einen Auftrieb für die Paragastronomie bedeuten. Trotzdem blickt er "hoffnungsfroh" in die Zukunft: "Wir eingesessenen Wirte werden es trotz finanzieller Einbußen überstehen."
Beim Laschenskyhof in Wals ist man froh über die Geschäftsleute, die unter der Woche Leben ins Haus bringen.
Froh über Hotelgäste
"Wir haben an die 50 Hausgäste. Ein unbewohntes Haus wäre eine Katastrophe", so Martin Hauthaler. Der schon im Vorjahr geplante Umbau im Hotel kann stattfinden und das Personal in Kurzarbeit bleibt ihm auch erhalten. Beim Brunnwirt in Fuschl am See herrscht mittags weiterhin Hochbetrieb. "Wir haben das Glück, für einen benachbarten großen Betrieb mittags Essen liefern zu dürfen", so der Chef des Hauses, Johannes Brandstätter.
Abendgeschäft fällt weg
Das À-la-carte-Abendgeschäft fehlt aber, vor allem seiner Frau Gertraud, die für ihre Serviceleistung schon einige Male vom Gault Millau ausgezeichnet wurde.
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