Astronomie
Salzburger zeigt die Farben des Universums

Hess' Fotografien sind wahrhaftig nicht von dieser Welt. Hier im Bild: M51 - (Whirlpoolgalaxie) im Sternbild Jagdhunde. | Foto: Rochus Hess
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  • Hess' Fotografien sind wahrhaftig nicht von dieser Welt. Hier im Bild: M51 - (Whirlpoolgalaxie) im Sternbild Jagdhunde.
  • Foto: Rochus Hess
  • hochgeladen von Bettina Buchbauer

Rochus Hess sorgte weltweit für großes Aufsehen mit einem Bild und ist eine Koryphäe in der Astrofotografie.

STRASSWALCHEN. Das erste Foto von Strottner-Drechsler 1 (StDr1), eines neu entdeckten planetarischen Nebels im Sternbild Stier, ging auf Grund seiner beeindruckenden Qualität um die Welt (abgebildet in den Bezirksblättern am 10. Februar 2020). Geschossen wurde es vom Straßwalchner Rochus Hess auf dem Haunsberg.

Reine Freizeitbeschäftigung

Eigentlich arbeitet Hess im IT-Bereich, bekannt ist er jedoch schon lange in den international gut vernetzten Astronomiekreisen. Hess war schon immer fasziniert von den Sternen. Er lernte und kaufte sich selbst alles Nötige, um Objekte auch außerhalb unseres Sonnensystems im "Deep Sky" fotografieren zu können. In der Arbeitsgruppe für Astronomie am Haus der Natur zeigt er sein Können am Teleskop der Vega-Sternwarte auf dem Haunsberg.

"Darum beneidet uns jeder",

erklärt der Flachgauer, denn hier handelt es sich um eines der besten Teleskope in Europa, welches zudem öffentlich und nicht nur für Wissenschaftler zugänglich ist.

Ein Traum wird wahr

Auch Marcel Drechsler, einer der Entdecker von StDr1, ist Astrofotograf, hat sich selbst eine Sternwarte gebaut und seine erste Entdeckung an dessen zweitem Geburtstag nach seinem Neffen benannt: "Fin's Nebel". Trotzdem haben er und Strottner um Hess' Hilfe für die Aufnahme von dem sterbenden Stern gebeten. Dies erklärt Drechsler:

"Eine Neuentdeckung muss man jemandem geben, der damit umgehen kann. Bei so einem Objekt muss gute Technik und ein richtig guter Fotograf ran."

Für Hess war es ein Traum, diese Möglichkeit zu bekommen. Nur im Winter konnte der Flachgauer das Foto aufnehmen und verbrachte zwei Saisonen mit der Fertigstellung. Eine langwierige Arbeit, in der Hess versuchte, ein lichtschwaches Objekt – 9.200 Lichtjahre entfernt – festzuhalten. Zusätzlich musste er das Teleskop entgegen der Erdbewegung so anpassen, sodass es sich mit dem Nebel mitbewegt. Nach vielen Versuchen führte eine 16-Stunden-Belichtungszeit zum Erfolg. Hierbei wurde immer nach fünf Minuten ein Bild gemacht und die Bilder vom Computer zusammengefügt. Drechsler war begeistert von der Aufnahme, als er diese fertig bearbeitete.

Nicht für das Auge erkennbar

Qualitative Fotos von Neuentdeckungen sind eher selten, jedoch wichtig, denn mit dem menschlichen Auge kann man auch mit Hilfe eines Teleskops die Objekte nicht komplett erkennen. Der planetarische Nebel etwa erscheint nur gräulich und die vielen Farben, die durch die chemischen Elemente entstehen, bleiben verborgen. Astrofotografie macht all das sichtbar.

Anfragen aus aller Welt

"Rochus Hess ist ein Leuchtfeuer. Ihn kennt man europaweit wegen seiner Fotos." Marcel Drechsler, Astronom

Hess' Bekanntheitsgrad stieg durch die Aufnahme weiter. Nun bekommt der Astrofotograf etwa Anfragen aus Amerika und Indien. Auch mit dem Forscher-Duo Strottner und Drechsler ist schon wieder ein Projekt geplant: eine weitere Abbildung eines planetarischen Nebels, Überreste einer Sonne – eines ihrer 137 entdeckten Objekte in den letzten drei Jahren. "

Wir sind die verlängerten Augen und stille Armee im Hintergrund der Wissenschaft",

sagt Drechsler, der sich freut, dass die erfahrenen Amateur-Astronomen auch seitens der Wissenschaft nun anerkannt werden.

Begeistert Sie die Astronomie?

Weiter Bilder von Rochus Hess: Astrofotografie Rochus Hess
Astrofotos von Marcel Drechsler: Sternwarte Bärenstein

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