Tierische Holzfäller in Salzburgs Gewässern
SALZBURG (aho). Rund 160 bis 180 Biber leben derzeit wieder in Salzburg. Der Bestand ist in den letzten Jahren stetig angewachsen. Vor 30 Jahren wurde mit einzelnen Exemplaren getestet, ob die Nager hierzulande überhaupt noch eine Überlebenschance haben. Mittlerweile sind die Tiere durch EU-Richtlinien streng geschützt und dürfen nicht gefangen oder gar getötet werden. "Das Kerngebiet der Biber liegt in den Salzachauen im nördlichen Flachgau", erklärt Gundi Habenicht von der Veterinärdirektion Salzburg: "Von dort breiten sie sich in verschiedene Seitengewässer aus." Wichtig dafür seien Ufer mit weichen Hölzern und der Möglichkeit zu graben.
Neben den strengen EU-Richtlinien genießen die Nager in Salzburg auch den Schutz des Jagdgesetzes für Wild – und das ganzjährig. Auch seine Dämme und Burgen dürfen nicht mutwillig zerstört werden. Laut Habenicht wissen die Menschen über den europaweiten Schutz der Tiere zwar Bescheid, manche akzeptieren ihn aber nicht. "Der Biber staut Wasser und verändert die Ufer. Für manche Grundbesitzer ist das ein Problem", sagt die Expertin.
Weil die Tiere im Winter Bäume fällen, um an Rinde und Knospen zu gelangen, werden sie oft als Schädlinge betrachtet. Es gibt aber eine artgerechte Lösung, um bestimmte Bäume vor den hungrigen Nagern zu schützen, ohne diese aus ihrem Lebensraum zu vertreiben: Schutzgebietsbetreuer empfehlen, Quarzsand mit einem schadstofffreien Bindemittel auf die Baumstämme aufzutragen. Erhältlich ist das Schutzmittel im Forstbedarf. In den Schutzgebieten im Flachgau wird es bereits erfolgreich eingesetzt.
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