16 Tage gegen Gewalt an Frauen
Ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt setzen
Vor der Gemeinde Anif weht eine Fahne, die auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen soll. Es sei nicht das erste Mal, dass sich die Gemeinde Anif an den Aktionen beteiligt. So gab es früher bereits Projektionen, die auf das Thema hinwiesen.
ANIF/FLACHGAU. Vor der Gemeinde Anif wurde vor kurzem erneut die blaue Fahne gehisst, um die Bürger für das Thema Gewalt gegen Frauen und die Aktion "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" zu sensibilisieren. "Gerade in meiner Funktion erfährt man viel und vermittelt auch viel", erklärt die Bürgermeisterin Gabriella Gehmacher-Leitner.
Sie will mehr Bewusstseinsbildung für das Thema schaffen. Denn auch in der 4.300-Kopf-Gemeinde Anif sei "Gewalt an Frauen" präsent.
"Es gibt genügend Frauen, die in der Familie nicht gleichberechtigt behandelt werden." Gabriella Gehmacher-Leitner
"Es gab auch in unserem Gemeindegebiet Fälle, wo es zu Grenzüberschreitungen kam", gibt die Bürgermeisterin Auskunft.
"Natürlich gibt es auch Bereiche, wo die Bereitschaft zu Gewalt durch Alkohol steigt", aber wichtig sei laut Gehmacher-Leitner, dass etwas unternommen wird. Hilfestellungen für Männer, die Gewalt ausüben und natürlich auch Hilfe für jene, die Gewalt erfahren.
"Wichtig ist, dass die Frauen wissen, dass es Schutzeinrichtungen gibt und man die Täter ebenso begleitet, denn die Täter sind oft frühere Opfer gewesen", so die Bürgermeisterin, die jedoch klarstellt, dass es keine Entschuldigung für Gewalt gebe. Die Gemeinde selbst habe zwar keine eigens dafür geschaffene Stelle, könne aber vermitteln und weiterhelfen.
In Anif weht eine Fahne gegen Gewalt
Die Fahne bleibt bis zum 10. Dezember. Danach endet für heuer offiziell die Aktion "16 Tage gegen Gewalt an Frauen".
Für die Bürgermeisterin wäre eine Ganzjahres-Beflaggung nicht sinnvoll, da man sich sonst an den Anblick gewöhnen könnte. Sie räumt ein: "Die Fahne ist definitiv nicht genug, aber es ist ein wiederkehrendes Zeichen. Man kann sie als Anlass nehmen, über das Thema zu sprechen." Davon können sich Bürger und Familien täglich überzeugen. Denn die Fahne ist sichtbar und regt an, das Thema zu diskutieren.
Gemeinsam gegen Gewalt stark machen
Neben der Fahne in Anif findet man auch beim Bahnhof Lamprechtshausen ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Ein fünf Meter langes lila Banner, das die klaren Worte "Nein zu häuslicher Gewalt" trägt.
Frauenlandesrätin Andrea Klambauer findet ebenso klare Worte zum Thema. "Wir rücken das Thema Gewalt gegen Frauen in die Mitte der Gesellschaft. Es gibt keinen Grund, sich zu schämen oder nicht darüber zu reden", sagt Klambauer.
"Es gibt keine Entschuldigung für Gewalt an Frauen." Gabriella Gehmacher-Leitner
Klambauer ergänzt: "Gewalt findet in allen gesellschaftlichen Schichten, Altersgruppen und Gebieten statt, egal, ob am Land oder in der Stadt. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir auch im Flachgau Sichtbarkeit für dieses wichtige Thema schaffen!"
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