Gemeinde Thalgau

Erste kommunale Energiegemeinschaft in Salzburg

In Thalgau wurde mit der PV-Anlage auf dem Gemeindedach die erste kommunale Energiegemeinschaft gegründet.

THALGAU. Bereits seit vier Jahren produziert eine große Photovoltaikanlage auf dem Seniorenwohnheim der Gemeinde Thalgau Strom, die dieses selbst und den Kindergarten mit Energie versorgt. Nun wurde auch auf dem Gemeindeamt eine Anlage mit 27,5 KWpeak errichtet. Dank dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz konnte man eine Energiegemeinschaft gründen. "Vorerst wird nur diese Anlage dabei sein, aber wir haben beschlossen alle gemeindeeigenen Dächer mit PV-Anlagen zu bestücken", so Vizebürgermeister Karl Oberascher, der Obmann der ersten kommunalen Energiegemeinschaft im Bundesland ist.

Strom bleibt in der Region

Heuer soll noch eine Anlage mit 70 KWpeak auf dem Dach der neuen Mittelschule und Turnhalle errichtet werden. Der auf den Anlagen nicht vor Ort verbrauchte Strom wird über das Umspannwerk Hof in der Region verteilt.

20 Mitglieder

Momentan hat die Energiegemeinschaft 20 Mitglieder, aber es sollen mehr werden. "Wir haben viele Anfragen, können aber nur der Produktion entsprechend mehr aufnehmen", so Oberascher. Ab Oktober können sowohl private Stromproduzenten als auch Firmen mit PV-Anlage in die Energiegemeinschaft einspeisen. Mitglied kann aber auch nur ein Verbraucher werden. Den Preis für den Strom legt der Verein fest. "Wir schauen, dass keiner einen Nachteil hat", so Oberascher. Denn der Vorteil der regionalen Stromverteilung schlägt sich auch in einer geringeren Netzgebühr nieder: "Wir bekommen 40 Prozent Rabatt, weil die Energie nur regional transportiert wird."

Ansturm groß

Die Salzburg AG unterstützt die vielen neuen Energiegemeinschaften im Energiemanagement. "Wir sind davon überzeugt, dass es in spätestens fünf Jahren in jeder Gemeinde eine geben wird", so Kristijan Jarc, der Digitalchef bei der Salzburg AG. Der Boom bei PV-Anlagen ist aufgrund steigender Energiepreise ungebrochen: "Im letzten Jahr hatten wir 116 Prozent Zuwachs", so Jarc.

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