Community Nurses
Mit großem Engagement für die Gesundheit im Einsatz

Die beiden Community Nurses Christina Kubesch (links) und Magdalena Fischill-Neudeck in Thalgau. | Foto: Emanuel Hasenauer
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  • Die beiden Community Nurses Christina Kubesch (links) und Magdalena Fischill-Neudeck in Thalgau.
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Im Jahr 2022 starteten in ganz Österreich die von der EU finanzierten und vom Sozialministerium begleiteten Pilotprojekte für die Etablierung von Community Nursing. Auch in Thalgau gibt es zwei diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen die bereits seither erfolgreich als Community Nurses arbeiten.

THALGAU, SALZBURG. Die Gesellschaft steht heute vor großen Herausforderungen. Beispiele dafür sind etwa der erhöhte Pflegebedarf, der Mangel an Pflegekräften sowie Einsamkeit. Auch in Flachgauer Gemeinden sind diese Herausforderungen gegeben. Die beiden diplomierten Krankenpflegerinnen Magdalena Fischill-Neudeck und Christina Kubesch betreuen beim Pilotprojekt als Community Nurses in Thalgau rund 250 Einzelfälle und Familien. Community Nurses sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, die in ihren Gemeinden die ersten Ansprechpersonen für gesundheitliche und pflegerische Anliegen sind. „Pro Monat gibt es zehn bis zwölf neue Anfragen an uns", so Community Nurse Magdalena Fischill-Neudeck im Gespräch mit den BezirksBlättern Flachgau. Die Projektleiterin Christina Kubesch erklärt: „Das EU-Projekt läuft bis Ende des Jahres 2024. Wir haben einen extremen Rückhalt von der Gemeinde Thalgau. Auch der Bürgermeister und die gesamte Gemeindevertretung stehen voll hinter dem EU-Projekt. Das merken wir schon sehr stark.“

Über das Community Nursing

Auch im Winter voll im Einsatz: die beiden Community Nurses Christina Kubesch (links) und Magdalena Fischill-Neudeck in Thalgau. | Foto: Emanuel Hasenauer
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Community Nursing ist ein Spezialbereich der Gesundheits- und Krankenpflege, der auf die Gesundheit der Bevölkerung fokussiert. Alle Leistungen zielen auf die Förderung sowie den Schutz der Gesundheit von Einzelpersonen, Familien sowie Gruppen und Gemeinschaften ab. Die Community Nurse Christina Kubesch erklärt im Gespräch mit den BezirksBlättern Flachgau: „Wir sind kein klassischer mobiler Pflegedienst. Also es ist nicht so, dass wir um 8.00 Uhr morgens starten, unsere Runde fahren und die Klientinnen und Klienten versorgen, sondern wir bekommen konkrete Anfragen von den Bürgern. Dabei geht es zum Beispiel um Fragen wie ‚Was kann ich tun um gesund älter zu werden?‘, oder um Schulungsbedarf nach Krankenhausentlassungen. Dann machen wir uns einen Termin für einen Hausbesuch aus. Wir kommen dabei zu den Leuten nach Hause und beraten, oder schulen sie entsprechend, damit sie im Idealfall keinen mobilen Pflegedienst brauchen. In der Regel haben wir keine akuten Fälle, wir arbeiten vorbeugend und begleitend. Zusammengefasst gesehen, sind wir Ansprechpartnerinnen für gesundheitliche Fragestellungen. Das reicht von der Einzelfall-Begleitung hinsichtlich Gesundheit und Pflege, über Gesundheitsbildung für Gruppen. Die Menschen sollen mehr Bescheid wissen über ihre Gesundheit und auch über ihre möglicherweise bestehenden Erkrankungen damit sie sich dann, durch das Aufzeigen von Möglichkeiten, besser selber vorsorgen können.“ Community Nurses beraten auch die Gemeinde in Gesundheitsfragen.

Magdalena Fischill-Neudeck fügt hinzu: „Es gibt also drei Ebenen auf denen wir arbeiten. Bei den Menschen zu Hause. Hier machen wir ganz viel Vorsorge, also bevor ein Pflegebedarf besteht und wenn einer besteht dann schauen wir, dass die Menschen wieder selbst zurechtkommen. Auf der Gruppenebene geben wir Impulse und initiieren Vorträge bzw. Workshops. Auf der dritten Ebene, der Gemeinde- und Strukturebene, bringen wir die bestehenden Angebote zu den Leuten, oder umgekehrt". Sie ergänzt: „Community Nursing gibt es in anderen Ländern schon seit vielen Jahren und die EU hat Österreich im Zuge des Aufbau- und Resilienzplanes Geld zur Verfügung gestellt und gesagt, dass man etwas machen soll, um dem Pflegebedarf entgegenzuwirken. Eine der Maßnahmen, um dem Pflegebedarf entgegenzuwirken ist, dass man mehr in die Gesundheit investiert. Das genau macht Community Nursing. Wir schauen, dass wir die Gesundheit der Menschen so lange wie möglich erhalten damit man den Pflegebedarf vermeidet, oder solange wie möglich hinauszögert".

Die Projektleiterin Christina Kubesch sagt: „Österreich hat ein sehr krankenhauslastiges und medizinlastiges Gesundheitssystem. Im internationalen Vergleich sind wir Spitzenreiter hinsichtlich Krankenhausbetten und Ärztedichte. Bei den gesunden Lebensjahren sind wir in Österreich vergleichsweise schlecht. Die Pflege ist in anderen Ländern viel mehr in der Vorsorge und in der Prävention tätig und in Österreich bisher kaum. Daher war es unser Wunsch in diesem Bereich tätig zu werden, weil man somit viel mehr abfangen kann". Beide hoffen nun stark auf die Fortführung des Projektes in Thalgau nach 2024. Der Bund hat dafür Geld im Pflegefond bis zum Jahr 2028 zur Verfügung gestellt, die Länder sind nun am Zug. Im Flachgau gibt es auch in Bergheim und Henndorf Pilotprojekte. Mehr Informationen zum EU-Projekt in Thalgau findest du unter www.gesundheitspflege-gemeinde.at.

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Die beiden Community Nurses Christina Kubesch (links) und Magdalena Fischill-Neudeck in Thalgau. | Foto: Emanuel Hasenauer
Auch im Winter voll im Einsatz: die beiden Community Nurses Christina Kubesch (links) und Magdalena Fischill-Neudeck in Thalgau. | Foto: Emanuel Hasenauer
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