Mikrohäuser
Mit kleinen Häusern glücklich sein
Simone Kamleitner wohnt in einem Haus mit 28 Quadratmeter Wohnfläche und plant gerade eine Siedlung voller Mikrohäuser.
SCHLEEDORF. In der Siedlung in Schleedorf, wo das Mikrohaus von Simone Kamleitner steht, wuchsen in den letzten Jahrzehnten gestandene Einfamilienhäuser wie Schwammerl aus der Erde. Die meisten davon sind groß und verfügen über einen weitläufigen Garten. Dazwischen mutet das "Häuschen", das sich in Holzbauweise eingeschoßig in den Hang duckt, richtig heimelig an.
Reduzierungsexpertin
Simone Kamleitner wohnt seit fünf Jahren in einem Mikrohaus und gilt aufgrund ihrer Begeisterung und dem Know-how, das sie daraus entwickelte, als Expertin für Reduzierung. "Was da Platz hat, ist alles, was man zum Leben braucht", zeigt Kamleitner in die Runde. Und da ist mehr, als man bei knapp 30 Quadratmetern vermuten würde: Man betritt das Haus über die Terrassentür und steht im kombinierten Küchen-, Ess- und Wohnbereich mit Garderobe. Von da aus kommt man in ein winziges Badezimmer mit Dusche, das allen Ansprüchen genügt, und in ein heimeliges Schlafzimmer. "Ich habe sogar noch ein Arbeitszimmer mit Couch, das ich eigentlich kaum nutze, weil ich mit meinem Laptop meistens ,vom Bett aus’ arbeite", schmunzelt Kamleitner.
Terrasse schafft Freiraum
Kein Wunder – von dort hat man den schönsten Ausblick in den Himmel. Ihre Begeisterung für Design und Wohnen sieht man dem Häuschen an. Alle Möbel sind klar, gut durchdacht und bieten genug Stauraum. Der knapp bemessene Wohnraum wird durch die vorgelagerte, überdachte Sonnenterrasse und den kleinen Garten wettgemacht. "Das gibt ein Gefühl der Freiheit", weiß Kamleitner, die mit ihrer Firma "Me and me Mikrohäuser" schon einige Bauvorhaben für ihre Kunden verwirklicht hat. Nun setzt sie mit dem lokalen Holzbauunternehmen Schober Holzbau GmbH die Idee ihres ersten Mikrohausdorfes mit zwölf Häusern in den Größen 30, 50, 70 und 90 Quadratmeter in Schneegattern um.
Mikrohausdorf
Sie will ihre Dörfer zu verschiedenen Themen entstehen lassen. Dabei kann es sich um ein Seniorendorf oder ein Singledorf handeln. Im konkreten Fall Schneegattern wird es ein Generationendorf. In Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesforsten, die den Pachtgrund für 50 Jahre zur Verfügung stellen, trifft sie neben dem Thema des reduzierten, finanzierbaren Wohnens ein Thema, hinter dem auch der Lengauer Bürgermeister Erich Rippl steht: "Die Kombination der unterschiedlichen Hausgrößen und die Begegnungszone bieten die Möglichkeit des Zusammenlebens von Generationen. Abgerundet von der klimaneutralen Holzbauweise bietet das Konzept Raum für Menschen, die bereit sind umzudenken."
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