Kameras überwachen LKW-Ladeflächen
Quehenberger fängt Diebe mittels KI

- Ein Mitarbeiter montiert eine der Kameras in einem Lkw.
- Foto: Quehenberger Logistics
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Künstliche Intelligenz im Einsatz: So schützt Quehenberger seine Ladung vor Diebstahl und optimiert den Laderaum.
STRASSWALCHEN. „Ladungsdiebstahl und ungenutzter Laderaum verursachen finanzielle Verluste und beeinträchtigen die Lieferkette", weiß das Straßwalchener Unternehmen Quehenberger. Um hier entgegenzuwirken, setzt Quehenberger laut eigenen Angaben nun auf künstliche Intelligenz. „Um diese Herausforderungen zu meistern und die Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit im Road-Transportbereich zu erhöhen", heißt es dazu aus dem Unternehmen.
Hochmoderne Kameras und intelligente Software sollen in Zukunft die Auflieger überwachen und die Ladung darin optimieren. In der Pilotphase installiert das Unternehmen zunächst KI-gesteuerte Kameras auf zehn international fahrenden Trailern. Künftig soll die gesamte Flotte und Transportpartner mit Kameras ausgestattet werden.

- Die Software hinter der künstlichen Intelligenz.
- Foto: Quehenberger Logistics
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In der Praxis funktioniert das folgendermaßen: Die Kameras scannen den Innenraum der Auflieger und analysieren Daten der Ladefläche in Echtzeit. „Bei Problemen wie verrutschten Paletten wird ein Alarm ausgelöst, der den Lkw-Fahrer und den Disponenten informiert", berichtet das Unternehmen.
Ladungsdiebstahl: Über acht Milliarden Euro Schaden
Die häufigsten Arten von Diebstahl in der Logistik sind das Stehlen von Ladung aus Lkw, der Diebstahl kompletter Ladungsträger oder das Entwenden von Treibstoff. Jährlich kommt es aufgrund von Ladungsdiebstahl in Europa laut Quehenberger zu einem Schaden von rund 8,2 Milliarden Euro.
Ein zusätzliches Problem seien auch Personen, die sich an Grenzen unbemerkt Zugang zum Lkw verschaffen und als blinde Passagiere mitreisen. „Die Kameras erkennen Abweichungen von der Route, ungeplante Manipulationen oder Türöffnungen und auch wenn beispielsweise die Plane der Lkw aufgeschnitten wird. In so einem Fall löst die KI Alarme aus und informiert die Verantwortlichen", erklärt Quehenberger.

- Eugen Goss ist sicher, dass sich die KI gestützten Kameras auszahlen werden.
- Foto: Quehenberger Logistics
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Jeden Millimeter nutzen
Weiters sollen die KI-Kameras auch den gesamten Laderaum eines Trailers vermessen und anschließend den freien Laderaum an einen Disponenten weiterleiten.
"Wenn alle Systeme optimal ineinandergreifen, ist vieles möglich: höchste Laderaumauslastung, der Verkauf von freiem Laderaum on the go, eine bestmöglich gesicherte Ladung und perfekte Diebstahlsicherung mit geringem Ressourceneinsatz", erklärt Robert Köbrunner, Head of Q-Direct.
Bevor Quehenberger ihr KI-Kamera-Projekt großflächig anbringen kann, steht dem Projektteam jedoch noch eine ausgiebige Lernphase vor: „Für unser Team wird es erstmal ein höherer Aufwand, aber wir sind davon überzeugt, dass sich dies lohnen wird", so Eugen Goss, Produktspezialist und Projektleiter bei Quehenberger abschließend.
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