Supervision – Situationen von außen beleuchten
Oft hilft es sich einer neutralen Person anzuvertrauen um mehr Klarheit für den Arbeitsbereich zu bekommen, oder Lösungen für Konflikte zu finden.
EUGENDORF (mst). Supervisorin Claudia Wintersteller aus Eugendorf, weiß wieso der Blick von außen so hilfreich für einen angenehmeren Arbeitsalltag sein kann.
Supervision verstehen
"'Von außen auf etwas hinauf schauen' – so könnte man Supervision wortwörtlich übersetzen. Es geht darum, dass der Supervisor die Situation des Betroffenen von außen betrachtet und dabei hilft, dass mögliche Konflikte erkannt und verstanden werden können. Das ist der erste Schritt zur Lösungsfindung", erklärt Supervisorin Claudia Wintersteller. Diese Art der Reflexion kann als Team eines Unternehmens, oder als Einzelperson in Anspruch genommen werden. "Supervison ist ein Prozess, der mehrere Sitzungen bedarf und ein Ziel das formuliert wird", so Wintersteller weiter.
Geschichtlicher Ursprung
Die Methode der Supervision kommt aus der Sozialarbeit. "Früher diente sie jedoch eher der 'Kontrolle' oder 'Überwachung' der Mitarbeiter", verrät die Experten. Heutzutage ist Supervision immer noch vor allem Menschen die im Sozialbereich arbeiten ein Begriff. "Das liegt daran, dass es in diesem Arbeitsbereich so stark um Beziehungsarbeit geht und man als Mitarbeiter zwei Rollen einnimmt. Nicht nur im Team soll die Zusammenarbeit funktionieren, sondern auch die Betreuung der alten, kranken oder eingeschränkten Personen muss reibungslos sein", spricht Wintersteller aus Erfahrung. Trotzdem empfiehlt die Supervisorin das wertvolle Angebot in jeder Berufsgruppe in Anspruch zu nehmen, in der im Team zusammengearbeitet wird. "Denn auch wenn man keine Menschen im beruflichen Alltag betreut, können sich immer wieder schwierige Situationen durch beispielsweise Zeit- und Personalmangel ergeben."
Teamwork – das A und O?!
"Meistens geht es um die Zusammenarbeit im Team und wie jeder Mitarbeiter seinen Platz finden kann. Das Bedürfnis gesehen zu werden und Ideen einbringen zu können ist bei den meisten Menschen sehr groß", weiß die Supervisorin. Wintersteller berichtet ebenfalls, dass das Thema Hirarchie oft eine wesentliche Rolle spielt. "Deshalb ist es auch wichtig sich gut zu überlegen, ob die Führungskraft bei den Sitzungen dabei sein soll oder nicht. Denn nicht immer will jeder alles seinem Chef erzählen", betont die Eugendorferin. Mitarbeiter die im Sozialbereich tätig sind, haben oft Anliegen was herausfordernde Situationen mit bestimmten Menschen die sie betreuen angeht. Auch Lehrer wünschen sich häufig Hilfe um mit einzelnen Schülern besser umgehen zu können.
Gespräche auf Vertrauensbasis
Oft führt Personal- und Zeitmangel dazu, dass Supervision von Führungkräften nicht genutzt wird. Dieses Angebot kann jedoch auch privat und außerhalb der Arbeitszeit genutzt werden. Wintersteller betont die positiven Effekte auf die Mitarbeiter: "Supervison stellt einen Mehrwert dar. Es wird ein Reflexionsraum eröffnet der die Chance bietet Konflikte zu erkennen und zu lösen. Zudem wird mit einer neuetralen Person gesprochen die der Verschwiegenheit verpflichtet ist. Auch bei Entscheidungsschwierigkeiten was die weitere berufliche Laufbahn angeht, kann diese Art der Gesprächsführung hilfreich sein." Wintersteller empfiehlt, Supervison als Begleitmaßnahme alle vier bis sechs Wochen in Anspruch zu nehmen. "Auch Führungskräfte kommen oft zu mir, wenn sie zum Beispiel nicht wissen wie sie mit bestimmten Mitarbeitern am besten umgehen sollen", zeigt die Expertin auf, dass nicht nur Arbeitnehmer von dem Angebot gebrauch machen können.
Für eine gesunde Seele
"Arbeitnehmer sind nicht dazu verpflichtet ihren Mitarbeitern Supervision zu ermöglichen. Sie unterliegen jedoch einer Fürsorgepflicht die im Arbeitnehmerschutzgesetzt verankert ist. Dieses bezieht den Schutz der psychischen Gesundheit mit ein", betont Wintersteller. Auf <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.oevs.or.at/">dieser Website</a> erscheint die Liste der ÖVS – Österreichische Vereinigung für Supervision unter der nach einem geeigneten Supervisor in allen Regionen gesucht werden kann.
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