Hof setzt gleich vierfach auf die Gesundheit
Von der Gemeinde bis hin zur Volksschule gibt es in Hof für alle Altersklassen gesundheitsfördernde Initiativen.
HOF (jrh). Eigentlich für kulturelle Veranstaltungen aller Art bekannt, ist das K.U.L.T. in Hof kürzlich ganz im Zeichen der Bewegung gestanden. AVOS-Gesundheitsreferent Bernhard Bayer hat hier unter dem Titel „Bewegung macht schlau!“ einen gut besuchten Eltern- und Informationsabend abgehalten – erstmals gemeinsam für eine „Bewegte und Gesunde Schule NMS/PTS“ und eine „Gesunde Volksschule“. Beim Thema Gesundheit ist ab sofort auch der örtliche Kindergarten mit an Bord – ebenfalls unterstützt durch AVOS. Am Infoabend hat Leiterin Karin Beinsteiner verkündet, dass auch ihre Bildungseinrichtung nun zum „Gesunden Kindergarten“ wird.
Von Stunde Null an in Bewegung
„Damit ist Hof in Salzburg die einzige Gesunde Gemeinde, die alle vier Bereiche abdeckt“, freut sich Bereichsleiterin Christine Winkler-Ebner. Gefördert werden die Initiativen großteils durch den Salzburger Gesundheitsförderungsfonds (GFF), der vom Land Salzburg und den Krankenkassen gespeist wird, und vom Gesundheitsressort des Landes Salzburg. Und wie wichtig Bewegung für den menschlichen Körper ist, berichtet Bayer in seinem Vortrag: „Kindern soll die Möglichkeit geboten werden, von Stunde Null an ausreichend Bewegungserfahrung machen zu können“, ist er überzeugt. Oder um es in Aristoteles’ Worte zu fassen: „Das Leben besteht in der Bewegung.“
20 Minuten Konzentration
Vor allem bei Kindern habe das einen positiven Effekt auf die Entwicklung des Gehirns, doch auch Erwachsene profitieren davon. „In den 90ern und Anfang 2000 haben Studien gezeigt, dass Neuronen in Teilen des Gehirns neu gebildet werden können, die unter anderem für die Gedächtnisleistung verantwortlich sind. Die körperliche Bewegung spielt dabei eine große Rolle“, so Bayer. Zudem reiche die Konzentration im Schnitt meist ohnehin nur für 20 Minuten am Stück aus. Ideal wäre es hier, wenn „starre“ Unterrichtseinheiten regelmäßig nach Bedarf von kurzen Bewegungsübungen unterbrochen werden, anstatt alle 50 Minuten eine fixe Pause einzulegen.
U-Bahn-Treppe erzeugt Töne
Um auch nachhaltig etwas bewirken zu können, setzt Bayer darauf, Verhältnisse zu ändern, um dadurch das Verhalten zu ändern. Als Beispiel führt der Sportwissenschafter in seinem Vortrag eine U-Bahn-Treppe in Stockholm an: Hier wurde eine Klavier-Tastatur integriert, die bei jedem Schritt Töne erzeugt, um die Menschen von der Rolltreppe weg zu locken – und das mit Erfolg. In den Schulen gibt es hier die so genannte „Bewegungsverführung“. „Dabei wird das Schulgebäude mit unterschiedlichsten Anreizen – etwa bunt aufgemalten Linien, Fußabdrücken oder auch Flächen und Formen, die zu Bewegungsabläufen außerhalb der Norm verleiten – ausgestattet“, erzählt Bayer. „Dadurch fangen Kinder automatisch an, zu balancieren, sich zu bewegen und die Herausforderung zu suchen.“
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