Salzburger Kinderkrebshilfe feierte 30-Jahr-Jubiläum
Vor drei Jahrzehnten hat es hierzulande noch kaum eine Betreuung schwerkranker Kinder gegeben. Mittlerweile rangiert Österreich im Europa-Vergleich an der Spitze.
SEEKIRCHEN (buk). Ihren 30. Geburtstag hat die Salzburger Kinderkrebshilfe in der Sonneninsel in Seekirchen gefeiert. "Gottseidank kann man sich gar nicht mehr vorstellen, wie das damals war", erzählt Erwin Senoner, Gründungsmitglied und Ehrenpräsident der Österreichischen Kinderkrebs-Hilfe. So hätten damals die Eltern oft nicht gewusst, was zu tun sein. "Sie saßen am Bett des Kindes und mussten aufgrund des Personalmangels selbst schauen, dass nicht zu langsam und zu schnell sondiert wird."
Sieben Millionen Schilling als Start-Budget
Mit einem Anfangsbudget von sieben Millionen Schilling – etwa 500.000 Euro – habe Senoner dann begonnen die Kinderkrebshilfe aufzubauen. Salzburg war dabei eines der ersten Bundesländer, die sich angeschlossen haben. Die Kinderkrebshilfe sich ausschließlich aus Spenden und wird unter anderem vom Lions Club tatkräftig unterstützt.
"Leuchtturmprojekt" Sonneninsel
Als einer der Meilensteine gilt die 1994 eröffnete Station Sonnenschein, wo bislang mehr als 800 Kinder behadelt wurden. 2001 folgte das mobile Regenbogenteam, das – bestehend aus einer Kinderärztin, zwei Diplomkrankenschwestern und einer Traumaspezialistin – in ganz Salzburg im Einsatz ist. Als "Leuchtturmprojekt" bezeichnet Seekirchens Bürgermeisterin Monika Schwaiger die 2013 eröffnete Sonneninsel. "Sie gehört einfach zu Seekirchen und wir sind froh, dass sie ein Teil unserer Gemeinde ist", so die Ortschefin.
Österreich an der Europa-Spitze
Wenn es um die Versorgung schwer erkrankter Kinder geht, ist Österreich europaweit die Nummer eins. "Die Station Sonnenschein entspricht auch heute noch dem Idealstandard und ist – inklusive psychosozialer Versorgung – top ausgestattet", ist Wolfgang Sperl, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der SALK, überzeugt. In Salzburg werden täglich 30 bis 40 Kinder behandelt, die an Krebs oder schweren Bluterkrankungen leiden.
Unterstützung ab der Diagnose
Direkt nach der Diagnose kommt die Kinderkrebshilfe ins Spiel. "Wir wissen, dass dann das ganze Gefüge der Familie ins Wanken gerät", sagt Heide Janik, Obfrau der Salzburger Kinderkrebshilfe. Häufig würde die Mutter ihren Job aufgeben, weshalb auch finanzielle Unterstützung wichtig sei. Doch auch nach dem Krankenhaus-Aufenthalt werden die Betroffenen nicht alleine gelassen: "Nicht nur die Kinder sid Patienten, sondern auch die Eltern, die aus ihren Lebensbahnen gerissen werden", ergänzt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Großes Verdienstzeichen für Heide Janik
Zum Dank für ihren unermüdlichen Einsatz wurde Janik von Haslauer das Große Verdienstzeichen des Landes überreicht. Das Publikum feierte die Obfrau mit frenetischem Applaus und "Standing Ovations". Doch Janik selbst sieht sich nur als Teil eines Teams: "Jeder ist mit Herz und Seele dabei – von den Mitarbeitern über die Ehrenamtlichen bis hin zum Architketen, der sich für die Sonneninsel und die Station Sonnenschein so viel überlegt hat."
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