Knoten in der Schüldrüse?
Abklärung und schonende OP im Klinikum Freistadt

Oberarzt Mathias Pilz, Facharzt für Chirurgie am Klinikum Freistadt. | Foto: OÖG
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Bei rund der Hälfte der österreichischen Bevölkerung entwickeln sich im Laufe des Lebens Knoten in der Schilddrüse. Frauen sind davon weitaus häufiger betroffen als Männer.

FREISTADT. Oft sind die Knoten nicht bösartig und können medikamentös behandelt werden. Die Abklärung erfolgt im Klinikum Freistadt über die Schilddrüsenambulanz der Inneren Medizin – auch in Kooperation mit der Nuklearmedizin des Kepler Universitätsklinikums. Ist eine Operation unausweichlich, wird diese von erfahrenen Chirurgen am Klinikum Freistadt besonders schonend durchgeführt.

Nur fünf bis zehn Prozent bösartig

Viele Schilddrüsenknoten werden zufällig im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen der Halsgefäße entdeckt, ohne dass die Betroffenen zuvor selbst Veränderungen bemerkt haben. Nur manchmal kommt es durch das Wachstum der Schilddrüse zu Beschwerden, etwa beim Schlucken, oder zu einem Gefühl der Enge im Hals. Ein Knoten an der Schilddrüse alleine ist aber noch kein Grund zur Sorge. Etwa 70 Prozent der Knoten verändern sich im Laufe des Lebens nicht und nur fünf bis zehn Prozent der Knoten sind bösartig. Doch je früher diese erkannt werden, umso besser sind die Heilungschancen. Speziell bei älteren Menschen und Menschen mit Beschwerden oder familiärer Vorbelastung sollten Haus- oder Fachärzte die Werte TSH, T3/T4 und Calcitonin regelmäßig überprüfen. „Wenn ein Knoten an der Schilddrüse festgestellt wurde, müssen wir nicht gleich operieren", gibt Oberarzt Mathias Pilz, Facharzt für Chirurgie am Klinikum Freistadt, Entwarnung. 

Abtasten, Ultraschall und Szintigrafie

Die Untersuchung der Knoten erfolgt sowohl durch Abtasten als auch durch Ultraschall, dem wichtigsten diagnostischen Kriterium für das weitere Vorgehen. Zusätzlich wird meistens auch eine sogenannte Szintigrafie durchgeführt. Dabei wird Patienten eine jodhaltige Substanz gespritzt und so werden die Knoten, deren Art und Ausprägung sichtbar gemacht. „Wir unterscheiden zwischen kalten und heißen Knoten“, erklärt Pilz. Heiße Knoten treten seltener auf, führen zu einer vermehrten Ausschüttung von Hormonen und verursachen dadurch Funktionsstörungen der Schilddrüse. Sie sind somit aktive, jedoch keine bösartigen Knoten. Der Name kommt daher, dass sie bei der Szintigrafie rot eingefärbt sind. Kalte Knoten treten häufiger auf und können bösartig sein. Sie sind inaktiv, bilden also kaum oder gar keine Hormone, und zeigen sich in blau-violetter Farbe.

Schilddrüsen-OP: Erkranktes Gewebe muss raus

Während unauffällige Knoten beobachtet werden können, ist bei auffälligen Knoten eine Klärung – ob gut- oder bösartig – notwendig. Auch bei einer sehr großen Schilddrüse ist eine Operation meist unausweichlich. Ob dann das gesamte Organ entfernt werden muss, nur ein Lappen oder der betreffende auffällige Knoten, wird mit jedem Patienten individuell geklärt. „Mit dem intraoperativen Neuromonitoring können wir während der Operation die Funktion des Stimmbandnervs überprüfen, mit der Lupenbrille eine exakte Präparation durchführen und somit möglichst nervenschonend operieren“, so der Experte. Besteht der Verdacht auf eine bösartige Veränderung, wird während der Operation ein Gefrierschnitt angefertigt, der von Pathologen des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums vor Ort begutachtet wird. „Somit können wir schon während der Operation entscheiden, ob die gesamte Schilddrüse inklusive der Lymphknoten entfernt werden muss.“ Weil auch vor einer Operation häufig medikamentös behandelt wird, arbeiten die Fachärzte am Klinikum Freistadt besonders eng zusammen: sowohl in der Schilddrüsenambulanz als auch abteilungsübergreifend in Abstimmung zwischen Endokrinologie, Innerer Medizin, Nuklearmedizin und Chirurgie.

Oberarzt Mathias Pilz, Facharzt für Chirurgie am Klinikum Freistadt. | Foto: OÖG
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