Gegen das Grau(en) der Seele: Helfen statt alleine lassen!

Warten Sie nicht ab, bis der Leidensdruck zu groß wird, sondern suchen Sie schon rechtzeitig bei den ersten Anzeichen der Krankheit professionelle Hilfe auf. | Foto: panthermedia_net/alexraths
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  • Warten Sie nicht ab, bis der Leidensdruck zu groß wird, sondern suchen Sie schon rechtzeitig bei den ersten Anzeichen der Krankheit professionelle Hilfe auf.
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FREISTADT. Grau in Grau statt „Buntheit im Leben“ – diese farbliche Tristesse passt auch zu den Gemütszuständen, die der Depression als typisch zugeschrieben werden. Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit, innere Leere und Verzweiflung verursachen einen hohen Leidensdruck und können Betroffene im Extremfall bis in den Suizid treiben.
Experten schlagen Alarm:  Unter Depressionen leiden rund 400 000 Personen in Österreich, ein Umstand, der sich auch vermehrt in Krankenständen und Frühpensionen manifestiert. Umso wichtiger erscheint es, zu informieren und betroffene Menschen zu ermutigen möglichst frühzeitig professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Jede vierte Frau, aber „nur“ jeder zehnte Mann ist einmal im Leben davon betroffen. "Depressionen werden bei Frauen eher deshalb häufiger erkannt, weil sie meist frühzeitig zum Arzt gehen. Aus hormonellen Gründen sind Frauen von vornherein gefährdeter, an einer Depression zu erkranken", weiß Karoline Fischer-Hummer, Psyhcologin am LKH Freistadt.
Der Übergang zwischen fehlender Lebensfreude, die jeder von Zeit zu Zeit hat, und einer Depression ist zwar fließend, tatsächlich handelt es sich bei der „echten“ Depression um eine ernst zu nehmende Erkrankung, deren wichtigstes Merkmal die seelische Niedergeschlagenheit ist.


Die Anzeichen

Die Anzeichen einer Depression sind eine niedergeschlagene Stimmung, verlangsamte Gedankengänge und Konzentrationsschwäche. Leichte bis mittelschwere Depressionen können Traurigkeit und das häufige Bedürfnis zu Weinen hervorrufen. Ein schwer depressiver Mensch erlebt hingegen oft das Gefühl der inneren Versteinerung, alles erscheint gleichgültig, auch die Teilhabe am Leben anderer fehlt völlig. In ein Geschäft einkaufen zu gehen kann bereits eine enorme Anstrengung bedeuten. Wichtig für die Diagnose ist, dass die Symptome mindestens für einige Wochen wahrnehmbar sind und den Betroffenen in seinem persönlichen und beruflichen Umfeld beeinträchtigen.

Welche körperlichen Symptome kann eine Depression verursachen?

Nicht immer sind alle Merkmale der Depression vorhanden. Sehr oft beschreiben Frauen beim Arztbesuch nicht die genannten, typischen Depressionssymptome, sondern Schmerzen (speziell Rückenschmerzen), Schlafstörungen oder Magen-Darm-Probleme. Dass dahinter eine Depression stecken könnte, ist vielen gar nicht bewusst. Sehr häufig paart sich Depression mit Angsterkrankungen und Essstörungen, Kopfschmerzen und Migräne. Fast die Hälfte aller depressiven Patienten zeigen Angstsymptome, die innere Spannung kann sich in Panikattacken äußern.

Behandlung

Doe Psychologin weiter: "Die Kombination der medikamentösen Behandlung mit Antidepressiva und die psychologische/psychotherapeutische Behandlung hat sich als besonders wirksam erwiesen. Sinn einer Therapie ist es, den auslösenden Faktor für die Depression zu bearbeiten."
Als sehr wirkungsvolles Instrument zur Vorbeugung von Depression im Alter haben sich Sozialkontakte erwiesen. Und zwar zu vertrauten Personen, mit denen man ehrlich und offen kommunizieren kann.
Fischer-Hummer appelliert: "Warten Sie nicht ab, bis der Leidensdruck zu groß wird, sondern nehmen Sie schon bei den ersten Anzeichen der Krankheit professionelle Hilfe in Anspruch. Wer mehr über psychische Gesundheit weiß, kann auch mehr bewegen – für sich und andere!"

In einer der nächsten Ausgaben wird das wichtige Thema "Depression bei Kindern und Jugendlichen behandelt.

Warten Sie nicht ab, bis der Leidensdruck zu groß wird, sondern suchen Sie schon rechtzeitig bei den ersten Anzeichen der Krankheit professionelle Hilfe auf. | Foto: panthermedia_net/alexraths
Karoline Fischer-Hummer, Psychologin | Foto: gespag
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