Hermagor
Lebensmittelausgabe verzeichnet Zuwachs

- Elisabeth Wiedenig leitet die Rotes Kreuz-Bezirksstelle in Hermagor.
- Foto: RMK/Zirknitzer
- hochgeladen von Iris Zirknitzer
Team Österreich Tafel: Die Gratis-Lebensmittelausgabe für bedürftige Menschen verzeichnet einen Zulauf.
GAILTAL. Für viele Menschen ist die „Team Österreich Tafel“ eine wichtige Anlaufstelle. Eine hohe Inflation, die steigenden Lebensmittel-, Energie-, Sprit- und Mietpreise belasten das Budget der Haushalte. Sorgt die Teuerungswelle für einen Zuwachs bei den Ausgabestellen der „Team Österreich Tafel“? Elisabeth Wiedenig, Bezirksgeschäftsleiterin vom Roten Kreuz Hermagor, gibt Auskunft. Im Bezirk Hermagor findet jeden Samstag von 19 bis 20.30 Uhr am Standort Rotes Kreuz Hermagor in Obervellach die Lebensmittelspende statt, die von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Roten Kreuzes ausgegeben werden.
Säule des Sozialsystems
Die kostenfreien Lebensmittelspenden werden an Menschen in schwierigen finanziellen Verhältnissen abgegeben. „Als Orientierung für eine Bezugsberechtigung dient dabei die Armutsgefährdungsschwelle laut Statistik Austria. Diese liegt aktuell bei 1.328 Euro monatlich“, informiert die Bezirksgeschäftsleiterin. Bei mehreren Personen in einem Haushalt erhöht sich dieser Schwellenwert für jeden Erwachsenen um 664 Euro, für jedes Kind um 398 Euro. Die subjektiv empfundene Not eines Menschen ist maßgeblich. Bei der ersten Abholung bei der Team Österreich Tafel wird man vor Bezug der Waren von den freiwilligen Mitarbeitern registriert, gibt eine Erklärung zum Haushaltseinkommen ab und erhält eine entsprechende Bezugsberechtigung.
Mehr Zulauf
"2021 hatten wir im Bezirk Hermagor 43 bezugsberechtigte Personen, wobei hier nur die Einzelpersonen erfasst sind. In den überwiegenden Fällen kommen da nochmal drei bis vier Personen pro Haushalt dazu", so Wiedenig. Im Schnitt sind 2021 110 Personen pro Ausgabetermin erschienen. 2022 verzeichnete das Rote Kreuz Hermagor 50 Bezugsberechtigte und 120 Personen pro Lebensmittalausgabe. „Es gibt mehr Nutzungen, aber eher aufgrund der Situation mit Menschen auf der Flucht, die aus der Ukraine zu uns kommen“, weiß Wiedenig und ergänzt: „Es sind aber auch viele Alleinerziehende, die hier leben, im Berufsleben stehen und sich dennoch ihren Lebensunterhalt nur schwer leisten können, sodass es notwendig ist, zur Team Österreich Tafel zu kommen.“ Teilweise bemerkt die Organisation, dass die Warenspenden weniger werden. "Derzeit können wir den Bedarf aber noch abdecken. Hygieneartikel, Putzmittel, also Dinge des täglichen Bedarfes, bekommen wir weniger gespendet. Da gibt es hin und wieder Großspenden von unterschiedlichsten Firmen, die wir gerne annehmen und weitergeben, aber der Großteil der gespendeten Waren sind üblicherweise Lebensmittel", sagt Wiedenig.



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