Kärntens IndustrieArena vor den Toren Hermagors
10 Fragen zu "unbegründete Bedenken" zum Industrie Grossprojekt in Hermagor
Noch vor wenigen Tagen wurde euphorisch hinausposaunt „Grossprojekt, Industrie ... vor den Toren Hermagors"!
In einem neuerlichen Beitrag hier auf MeinBezirk wird nun nicht mehr von Grossprojekt und Industrie, sondern etwas beschwichtigender von Produktionsanlage berichtet. “Bedenken seien unbegründet”, wird versichert. Aber sagt uns doch bitte, was die Bedenken zu diesem Projekt sind! Dazu findet sich kein Wort!
Wenn “objektive Daten und Fakten über das Projekt gesammelt” wurden, dann sagt uns doch bitte, welche Daten und Fakten das sind!
Was ist gemeint mit “etwas Richtungsweisendes für die Region” : Was ist für unsere Region “richtungsweisend” allgemein und in Bezug auf Industrieanlagen im Besonderen? Von welcher Weisung und in welche Richtung ist die Rede?
“...Empfehlungen (Anm. Empfehlungen des Architekten) gegenüber der Raumplanung und dem Bauwerber haben zu einem positiven Ergebnis der Prüfung geführt” – Ja, eh! Es geht hier nicht darum, was der Bauwerber zum Architekten sagt bzw. ihn prüft, sondern, ob es Prüfungen bei Umweltauflagen, Raumordnung, Wirtschaftlichkeit usw. gegeben hat und was die Daten und Fakten dieser Prüfungen sind!
Es werden keine Fakten und keine Daten geliefert, sondern eher emotional zugunsten des industriellen Investors die Stimmung in Hinblick auf die Gemeinderatswahl angeheizt! Dieses industrielle Großprojekt geht aber über die derzeitige Gemeinderatswahl hinaus und wird substantiell das Bild und das Geschehen der Stadtgemeinde Hermagor-Presseggersee nachhaltig prägen!
Daher sind folgende Fragen zu Bedenken zu stellen und Daten und Fakten dazu der Öffentlichkeit bereit zu stellen:
1) Werden weitere Entscheidungen in diesem Zusammenhang wiederum an der Öffentlichkeit und den Gemeinderäten sowie den zuständigen Referenten vorbei im politischen Alleingang getroffen?
2) Sind alle erforderlichen Flächenumwidmungen inkl. Zufahrten geregelt?
3) Wer wird das Grundstück aufbereiten, um auf dem Sumpf (Burger Moos) überhaupt ein Gebäude hinzustellen und wer zahlt das? Wie hoch sind die Kostenbeiträge der Gemeinde dazu?
4) Welche Schadstoffe, insbesondere lungengängiger Feinstaub aus Holzverbrennung kommt aus den 40m hohen Schornsteinen?
5) Wird die Öffentlichkeit über die Luftqualität im Stadtgebiet Hermagor laufend informiert werden?
6) Gegenüber der Industrieanlage liegt einer der besten Campingplätze Österreichs mit internationalem Ruf und hoher regionaler Wertschöpfung: hat man sich überlegt, wie Camper zur industriellen Nachbarschaft mit bis zu 40m hohen Schloten und erhöhtem Verkehrsaufkommen reagieren werden?
7) Welche Förderungen von der Gemeinde, die auch einheimischen Betrieben zustehen, wird von diesem Industrieprojekt abgesaugt (Begünstigung bei Kommunalsteuer, reduzierte Tarife bei Wasser und Abwasser, Grundsteuer usw.)?
8) Welche Arbeitsverträge bekommen die einheimischen Arbeiter (Kollektivvertrag)?
9) Welche Positionen sind für einheimische Arbeitskräfte vorgesehen, insbesondere Schlüsselarbeitskräfte? Welcher Anteil an Leiharbeitern ist vorgesehen – in der Fabrik und bei den Zulieferungen?
10) Wie werden die Preisverhandlungen zum Ankauf des Hackgutes gestaltet werden, um tatsächlich faire Preise auch für einzelne einheimische Lieferanten zu gewährleisten?
Wollen wir Hermagor gleich bei der Stadteinfahrt als Industriestandort oder als lebens- und besuchswerte Naturarena positionieren?
DI Christian Guggenberger
Hermagor
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