Schutz der Feuchtgebiete
Schrems bewirbt sich als "Wetland City"

- Die Teilnehmer der Tagung in Schrems.
- Foto: Naturpark Hochmoor Schrems
- hochgeladen von Katrin Pilz
Schrems will die erste "Ramsar Wetland City" im deutschsprachigen Raum werden.
SCHREMS. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML), das Land Niederösterreich und das UnterWasserReich luden am 21. und 22. Oktober zur 39. Tagung des nationalen Ramsar-Komitees in der Naturparkgemeinde Schrems. Dabei informierte Bürgermeister Peter Müller das Komitee über die geplante Bewerbung der Stadt Schrems zur "Ramsar Wetland City" (auch: Ramsar-Stadt).
Einzigartiges Naturjuwel
Das Schremser Hochmoor ist das größte seiner Art in Niederösterreich. Die Überreste des ursprünglich 300 Hektar großen Moores stehen unter Naturschutz, beherbergen einen Naturpark und sind Ramsar-Feuchtschutzgebiet. Erst kürzlich wurde hier die vom Aussterben bedrohte Libellenart "Kleine Binsenjungfer" erstmals seit 1997 wieder nachgewiesen. Mit der Bewerbung als "Wetland City" will sich die Stadt nun noch mehr dem Schutz der Feuchtgebiete verschreiben.
Ramsar-Städte sind Orte, die im Rahmen des Ramsar-Übereinkommens zum Schutz von Feuchtgebieten anerkannt sind. Sie verpflichten sich, nachhaltige Praktiken zu fördern und die Biodiversität zu schützen. Das kann durch verschiedene Maßnahmen geschehen, wie Förderung von umweltfreundlichem Tourismus, Unterstützung lokaler Gemeinschaften und Implementierung von Schutzmaßnahmen für die umliegenden Feuchtgebiete.
"Es freut mich, dass ein erster Schritt gesetzt wurde, Schrems als nationales Feuchtgebietszentrum zu positionieren. Im nächsten Schritt soll im Gemeinderat der Grundsatzbeschluss gefasst werden, den offiziellen Bewerbungsprozess einzuleiten, um Schrems zur ersten 'Wetland City' Österreichs zu machen. Ich sehe darin eine große Chance für die gesamte Waldviertler Moorlandschaft",
so Bürgermeister Peter Müller. Wetland Citys gibt es in Europa bisher nur in Frankreich, Spanien und Ungarn.

- Eine Teilfläche des Schremser Hochmoors.
- Foto: Axel Schmidt
- hochgeladen von Katrin Pilz
Bewusstseinsbildung im Fokus
Unterstützung erhält die Stadtgemeinde von der gemeinnützigen Bundesstiftung Común mit Sitz in Alt-Nagelberg, die auch intensiv mit dem Unterwasserreich etwa durch den "Förderkreis Hochmoor Schrems" zusammenarbeitet. Mit dem neuen Pilotprojekt "Ramsar Wetlands Communication Hub" wolle man den nächsten Schritt gehen:
"Wir wollen die Bewusstseinsbildung zum Thema Feuchtgebiete in Österreich stärken. Insbesondere das nördliche Waldviertel mit seinen vielen Mooren, Auen, Flüssen und Teichen wird dabei in den Fokus genommen. Für uns ist klar: Mit dem UnterWasserReich in Schrems könnte hier langfristig ein Zentrum für die Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung zum Thema Feuchtgebiete von bundesweiter Bedeutung entstehen und wir freuen uns, wenn wir mit unserem Projekt dazu beitragen können",
erklärt Común-Vorstand Sebastian Bohrn Mena. Die UnterWasserReich-Geschäftsführer Christiane Mader und Thomas Kainz freuen sich über die positive Entwicklung, die durch die Unterstützung der Stiftung Común und die Stadtgemeinde Schrems bisher schon entstanden sei.

- UnterWasserReich Schrems
- Foto: Stadtgemeinde Schrems
- hochgeladen von Katrin Pilz
Schutz und Regeneration bedeutend
Der Austausch von Wissen und Erfahrungen, wie er auf diesen Tagungen stattfindet, sei besonders wichtig, um den Herausforderungen des Moorschutzes begegnen und die Wiederherstellung dieser einzigartigen Biotope auch zukünftig sicherstellen zu können, bekräftigt Landesrätin Susanne Rosenkranz.
"In den niederösterreichischen Naturparken sind Naturschutz und Umweltbildung gelebte Praxis. Moorlandschaften und Feuchtgebiete, wie die beiden Naturparke Heidenreichstein Moor und Hochmoor Schrems, sind wertvolle Ökosysteme und Garanten für die Erhaltung dieser immens wichtigen Feuchtlebensräume im Sinn des Ramsar-Übereinkommens. Der Schutz und die Regeneration unserer Feuchtgebiete sind von zentraler Bedeutung für die Biodiversität und den Klimaschutz",
so Rosenkranz.
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