Landsleute im Ausland: „Wir Musiker lieben unseren Beruf“

Der Hofkirchner Johannes Karl (l.) sorgt für den richtigen Rhythmus im Göttinger Orchester. | Foto: Frank Stefan Kimmel fsk photography
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HOFKIRCHEN, GÖTTINGEN (jmi). „Bin gerade im ICE nach Brüssel, es geht zum Konzert mit dem Mahler Chamber Orchestra“, meint Johannes "Hannes" Karl. Stressig ist das Leben als Berufsmusiker, so auch beim Hofkirchner. Seit neun Jahren lebt Karl bereits in Göttingen, wo er im Göttinger Symphonie Orchester als Solopauker beschäftigt ist. Das vergleichsweise kleine Orchester mit 51 Musikern, zahlreiche Stunden im Orchesterbus sowie ständig wechselnde Konzertsäle verlangen Ausdauer und Flexibilität. „Freizeit ist tatsächlich während der Spielzeit von Ende August bis Mitte Juli rar. Und falls es die Zeit doch mal erlaubt, spielt man ja auch noch gerne in anderen Orchestern zur Aushilfe, wie im Göttinger Barockorchester, der Oper Kassel, NDR Hannover, Oper Hannover oder eben Mahler Chamber“, erklärt Karl und fügt hinzu: „Musiker lieben ihren Beruf!“ Dabei hat sich der Hofkirchner erst spät ernsthaft mit Musik beschäftigt. Bis zur Matura war die Teilnahme im MV Hofkirchen, diversen anderen Blasorchestern sowie dem Oö. Jugendsinfonieorchester „nur ein Hobby". Das Vorspiel in der Militärmusik OÖ 1996 war die erste wichtige Station auf dem Weg zum Berufsmusiker. Der weitere Weg in Kurzdaten: Studium am Bruckner-Konservatorium, Projekte am Brucknerorchester Linz, Kurorchester Bad Schallerbach und im Mozarteum Orchester Salzburg, viele Konzerte im In- und Ausland, schließlich eine Stelle als Musiklehrer an den Landesmusikschulen in Grieskirchen, Frankenburg, Mettmach und St. Johann/Walde.

Lehrzeit in Rotterdam

Nach mäßig erfolgreichen Vorspielen für Stellen in österreichischen Orchestern legte Karl seine Musikschulstelle auf Eis. Neues Ziel: Rotterdam – um am Königlichen Konservatorium Den Haag sein Masterstudium fortzuführen. Nach zwei harten, lehrreichen Jahren ging es für ihn nach Göttingen, wo das erste Probespiel klappte. Von der neuen Heimat aus geht es für Karl nicht nur quer durch Deutschland auf Konzertreisen. Das Tourleben ist ein Muss: „Die Lust auf Reisen kam eigentlich mit der Musik. Das ging mit der Musikschule Grieskirchen und der Partnerschule in Prag los. Mit der MMK Gallspach war ich häufig auf Konzertreisen. Im Mahler-Jugendorchester wurde in Bozen geprobt, anschließend in München, Edinburgh und London konzertiert. Das waren schon beeindruckende Städte und Säle.“

"Musiker-Freunde bleiben"

In Göttingen fühlt sich Karl aber auch sehr wohl, er hat in der niedersächsischen Universitätsstadt „mittlerweile Wurzeln geschlagen“ – auch dank seiner Frau und seinen beiden kleinen Söhnen. Häufig wird er auch „auf der Straße, im Café, bei Einkäufen von Konzertbesuchern auf tolle Konzerte angesprochen“. Österreich – genauso wie Finnland, das Herkunftsland seiner Frau – bleibt vorerst sein Urlaubsziel. „Das familiäre Gemeinschaftsleben im Dorf schätze ich, wann immer ich zu Besuch in Hofkirchen bin. Heimkommen, das heißt auch meist, die Kollegen von 'da Musi' zu treffen. Das sind Kontakte und Freundschaften, die trotz der Distanz erhalten bleiben.“ Was er noch an der alten Heimat vermisst? „Die sauberen Seen, die Nähe zu einem richtigen Skigebiet und eine flächendeckend gute Gastronomie zu moderaten Preisen. Das sind alles Dinge, die man in Österreich einfach hat, aber erst zu schätzen weiß, wenn man fort ist“, erklärt Karl.

Weitere Beiträge unserer Serie Landsleute im Ausland finden Sie hier:

New York: Eva Schmiedleitner
Miami: Harald Neuweg
Hongkong: Sandra Hoslin
Brisbane: Markus Barth

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