Schulbeginn birgt Verkehrsgefahren

Genügend Sicherheit? Schild und Bodenmarkierungen zeigen den Schulweg in der Grieskirchner Uferstraße an. | Foto: Mittermayr
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BEZIRKE. Bei Schulwegunfällen ist laut VCÖ (Verkehrsclub Österreich) unser Bundesland Spitzenreiter: 2015 kam es in Oberösterreich zu 89 Unfällen, bei denen 88 Kinder verletzt wurden und eines getötet wurde. Besonders zu Schulbeginn, heuer am 12. September, besteht erhöhte Gefahr. "Das hat den Grund, weil einerseits viele Taferlklassler mit der Schule starten. Andererseits ändert sich mit dem Wechsel von Volks- auf Neue Mittelschule für viele der Schulweg", erklärt Christoph Schweitzer, Bezirkshauptmann Grieskirchen und Eferding. Es liegt aber nicht nur am Nachwuchs: "Die Schulbeginnzeit ist ebenso für Autofahrer wieder eine Herausforderung. Durch die Sommerferien ist vielen nicht mehr bewusst, wo Schulwege sind", so Schweitzer.

"Wachdienst soll in den ersten Schulwochen für Sicherheit an Schulwegen und Schule sorgen."

Josef Zahrhuber, Gemeinde Grieskirchen

Darum veröffentlichte der VCÖ mit der Aktion "Sicherer Schulweg" eine Online-Karte, in der jeder gefährliche Verkehrsplätze eintragen kann. So schreibt User "Bernhard" über den Zebrastreifen zur Grieskirchner Uferstraße: "Stark frequentierte Stadteinfahrt mit ungünstiger Kreuzungssituation". Userin "Carolin" markierte die Mündung vom Roßmarkt in den Pühringerplatz: "Plakatständer verdecken wartende Kinder vor dem Zebrastreifen, Autos (sind) ohnedies viel zu schnell." Josef Zahrhuber, Gemeindemitarbeiter in Grieskirchen, weiß um die Gefahrenstellen in der Stadtgemeinde: "Die Themen des Verkehrsclubs wurden behandelt – mit Markierungen, Beleuchtungen, gut situierten Haltestellen. Natürlich muss man auch berücksichtigen, ob es sich nur um die Beurteilung einer Einzelperson handelt oder ob generelle Gefahr besteht." So wurde bereits bezüglich der Plakatständer am Pühringerplatz reagiert.

Überwachung der Schulwege

Im September setzt die Stadtgemeinde zudem Mitarbeiter des Österreichischen Wachdienstes ein: Sie überwachen in den ersten Schulwochen etwa zwei bis drei Stunden täglich die Schulwege. Auf stete Verbesserung der Verkehrssituation ist auch Schweitzer erpicht: "Dort, wo wir zuständig sind, auf Landesstraßen, setzten wir uns in enge Verbindung mit den Gemeinden. In den letzten Monaten wurde eine ganze Liste von Schutzmaßnahmen erledigt", erläutert Schweitzer. Zu diesen zählen besonders auffällige Markierungen – sogenannte Psychobremsen – in Pötting, St. Thomas und Pram. 30-km/h-Geschwindigkeitsbeschränkungen wurden bei Schulen in Weibern, Hofkirchen, Heiligenberg, Scharten und Haibach festgelegt. "In 30er-Zonen werden wir es vor allem daran setzen, dass diese durch die Exekutive auch entsprechend überwacht werden", erklärt der Bezirkshauptmann. "Schutzgut ist wichtiger als Flüssigkeit des Verkehrs."

Sicherheitstipps

• Den besten Schulweg finden, ihn mit den Kindern abgehen und das richtige Verhalten besprechen. Aber: Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste.
• Keine Ablenkung: Das Handy sollte am Schulweg in der Schultasche bleiben, ebenso die Kopfhörer, damit die Ohren für Verkehrsgeräusche frei bleiben.
• Schulweg aus der Perspektive des Kindes betrachten: Hindernisse wie parkende Autos können Kindern die Sicht nehmen.
• Ampeln und Zebrastreifen: Nicht alle Fahrer halten, darum stehen bleiben und schauen. Auf Abbieger achten, die auch Grün haben. Blickkontakt mit dem Fahrer aufnehmen.
• Mögliche Gefahrenstellen der Gemeinde mitteilen, damit Maßnahmen gesetzt werden.
• Der VCÖ bietet einen Überblick über Gefahrenstellen: schulweg.vcoe.at

Kommentar: Bewusstsein schon in denFerien stärken

von Julia Mittermayr

Aufpassen! Das gilt es jetzt nicht nur wieder für Schüler, sondern auch für Autofahrer. Warum gerade der Schulstart gefährliche Verkehrssituationen birgt? Neun Wochen Ferien desensibilisieren so manchen Autofahrer für Kinder an Schulwegen. Bei vielen Kindern geht ein neuer Schulweg mit dem Schulwechsel einher. Zebrastreifen, Kreuzung und Bushaltestelle werden so schnell zu Gefahrenstellen. Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften setzen darum Geschwindigkeitslimits, "Psychobremsen" und Ordnungshüter ein. Übrigens: Die Schweizer machen Autofahrer bereits Wochen vorher mit großen Transparenten auf den Schulstart aufmerksam. Eine solche Maßnahme schadet auch bei uns nicht, um das Bewusstsein bereits in den Ferien zu erhöhen. Der Schulstart wäre dadurch um einiges ungefährlicher.

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